Segeln in der Andamanensee: Why not?

Segeln in der Andamanensee: Why not?

Als sich in Deutschland der Winter von seiner härtesten Seite zeigt – die sibirische Kältekeule mit 15 Grad minus war gerade angekommen – steige ich ins Flugzeug in Richtung Bangkok. Es vergeht einfach sonst viel zu viel Zeit bis in Europa der Segelsommer wieder beginnt. In Thailand angekommen ist der ganze Frost vergessen, denn hier erwartet uns der heiß geliebte Sommer.

Das Abenteuer beginnt in der Yacht Marina auf Phuket, wo sich die achtköpfige Crew und Skipper sowie unsere Chinon (eine 2014 Sun Odyssee 469) kennenlernt. Nach dem Einkauf sind die Papaya, Mangos, Limetten, Bananen, Ananas, Chilis und Gurken (oder waren es doch Zucchini?) bald verstaut und wir lernen beim ersten Abendessen noch die Crew der Pessak kennen, die unsere Flottille komplett macht. Nach der ersten Nacht in der Koje und einem gigantischen Sonnenaufgang im Hafen sind am nächsten Vormittag die Leinen los – und es geht immer Richtung Süden. Dass man in der Andamanensee Segel setzen kann haben wohl noch nicht so viele Menschen bemerkt (vor allem aber nicht die Thais selbst). Wenn uns dann mal ein Boot entgegenkommt ist es entweder ein altes Fischerboot, ein Speed Boot mit einer Horde Tagestouristen an Deck, oder ein (nicht weniger schnelles) hölzernes Longtail Boot. Sonst aber scheint es, als hätten wir den ganzen Ozean für uns gebucht. Als wir am Abend vor der Insel Ko Yao Yai das erste Mal den Anker werfen färbt sich der Himmel in ein paradiesisches Rosarot – es musste gleich mal übertrieben werden –  und dann wird aus der Bordküche auch schon der erste Anleger Cocktail hochgereicht. Wir sind im Paradies angekommen.

Da die tropische Hitze unter Deck auch in der Nacht nicht wirklich nachlässt, zieht es die meisten der Crew jetzt an Deck, wo von Bug bis Heck verschiedene Schlafplätze ausprobiert werden. Auch wenn nachts die Winde in diesem Revier zunehmen, den freien Blick in den Sternenhimmel will keiner verpassen. Die Starts der Tage in Thailand sind übrigens ebenso spektakulär farbenreich; und so sitzt der Großteil der Crew oft um kurz nach sechs Uhr schon an der Reling und genießt mit dem ersten Kaffee den Sonnenaufgang, während andere direkt den ersten Sprung ins Wasser wagen. Von Ko Yai Yai segeln wir Richtung Ko Pu und legen nach Lust und Laune immer mal wieder einen Badestop ein um uns etwas (bei Badewannen Wassertemperatur wohlgemerkt) abzukühlen. In der Freedom Huts Strandbar auf Ko Pu geht nichts über das erste Pad Thai – der thailändische Reisbandnudeltraum – und im Laufe des entspannten Abends wird die Crew gut mit ausreichend Mai Tai und Long Island Ice Tea versorgt. (für den Mojito war gerade die Minze ausgegangen, so ein Mist …)
Am nächsten Mittag ankern wir vor der Insel Ko Lanta, wo der erste Landausflug geplant ist. Die Crews verteilen sich auf den Ladeflächen zweier Autos oder auf den gemieteten Motorrollern und im rasanten Tempo geht es über die Insel zum Start einer kleinen Dschungelexpedition. Am Abend enden wir dann alle am Strand von Ko Lanta in der Why Not Bar – super Stimmung, super Live Musik, und (endlich) super Mojitos! (vielleicht die besten Thailands?). Ein Abend in der Why Not Bar sollte wirklich keiner Crew vergönnt bleiben.
Am nächsten Tag steuern wir die heiß umworbenen Maya Bay von Ko Phi Phi Leh an. Zuvor stoppen wir aber an der Pileh Lagoon, welche eine atemberaubende Kulisse zu bieten hat: eine enge Bucht von mächtigen Kalksteinfelsen, eingebettet in türkisblauem Wasser. Bei unserer Ankunft in der Maya Bay ist die Bucht noch von Menschenmassen überflutet, vor lauter Speed Booten sieht man nichts mehr vom heiligen Sand den Leo einst geküsst hat. Doch als die Sonne untergeht und die letzten Boote die Bucht verlassen, herrscht hier eine paradiesische Stille, die sich besonders gut in der Hängematte genießen lässt. Wieder sind wir fast die einzigen zwei Segelboote, die diese Nacht in der Bucht ankern. Die vielen Inseln der Andamanensee mit dem eigenen Boot zu erkunden und die Möglichkeit so in den schönsten Buchten zu ankern – unbeeindruckt von dem mega Tourismus der sich tagsüber dort abspielt – macht diesen Segeltörn in Thailand so einzigartig.
Noch mehr Schnorcheln mit bunten Fischen gibt es dann am folgenden Tag an einem Riff vor Ko Kradan, und wieder ein wunderschöner, fast menschenleerer Sandstrand. Anschließend treffen wir die Pessak vor dem Eingang der Morakot Cave (Ko Muk). An diesem Nachmittag zeigt sich der Wind von seiner besten Seite und die Wellen peitschen mit voller Wucht gegen die Felsen um den Eingang zur Grotte. Auch wenn unser Vorhaben, bei so einem Wellengang in dieses dunkle Loch zu schwimmen, auf den ersten Blick etwas halsbrecherisch erscheint, die Abenteuerlust ist bei den meisten geweckt. Mit einigen kräftigen Flossenschlägen und wirklich super Teamarbeit der zwei Crews schaffen es alle in die dunkle Höhle und am anderen Ende erwartet uns der exotische Wahnsinn! (auf jeden Fall ein Highlight des Törns).
Das Naturschutzgebiet von Ko Rok Yai und Ko Rok Nai ist das südlichste Ziele unseren Törns. Je weiter man in den Süden der Andamanensee kommt, desto klarer und exotischer das Wasser, die Strände und das Riff. Bis auf ein paar einheimische Rangers, Riesenwarane, und unzähligen Einsiedlerkrebse ist am Strand hier nicht viel los – Pad Thai für die komplette Crew wird aber auch hier serviert. Generell gilt in Thailand: das leckere, unkomplizierte und gesellige Essen steht für die Thais ganz weit oben auf der Liste. Die Streetfood Kultur, die hier überall vorherrscht, begeistert mich von Anfang an. Am Strand von Ko Rok Yai genießen wir an diesem Abend die Natur, denn am nächsten Tag erwartet uns das krasse Kontrastprogramm auf der Insel Ko Phi Phi Don: Eine chaotische Bucht mit einem abenteuerlichen Anker Manöver, enge Gassen voller wilder Menschen (und Katzen) aus aller Welt, und eine super coole Live Musik Bar in der der Mojito in Sandkasteneimern serviert wird. Wer Lust hat lässt sich auf Ko Phi Phi noch bei einer Thaimassage ein (oder aus-) renken, steckt seine Füße in einen Fischtank bei Doctor Fish, oder macht etwas Souvenir Shopping.
Der Schlag von Ko Phi Phi nach Ko Rang Yai beschert uns noch ein letztes Mal super Segelwind bei traumhafter Kulisse vorbei an kleinen Inseln, die mich persönlich von der Karibik träumen lassen. Auf Ko Rang Yai angekommen erleben wir bei Kokosnuss Shakes abermals die Schönheit der Andamenensee von der wir die letzten zehn Tage gar nicht genug bekommen konnten. Als wir am nächsten Tag an der Yacht Marina Phuket wieder anlegen, sind bei mir gefühlt vier Wochen auf dem Wasser vergangen, als wäre die Zeit einfach mal stehen geblieben.
Ein Segeltörn in Thailand ist exotisch, paradiesisch, abenteuerlich, unglaublich entspannend (die Zeit gibt es hier nicht), manchmal einsam, trotzdem idyllisch, tropisch heiß, super für Schnorchel Fans, manchmal windig – manchmal nicht (es kommt eben wie es kommt), landschaftlich beeindruckend, kulinarisch hervorragend, und mit einer coolen Crew immer ein Spaß!

Vielen Dank an die Chinon: Tycho, Ollo, Aki, Gosia, Mandy, Eva, Chris und Dennis sowie die Begleitung der Pessak für die wunderschöne Zeit!

(Autor: Judith Zimmermann)

Yüha, unsere neue Webseite ist da!

Yüha, unsere neue Webseite ist da!

Es ist nun schon 10 Jahre her, dass dieses große Abenteuer namens Join The Crew begonnen hat. Seitdem ist viel passiert: der erste Törn, der erste Stammtisch, die erste After-Sail-Party – und all das immer mit vieeel Liebe! Doch auch wenn der Spirit nach 10 Jahren mit euch noch immer der selbe ist (Danke dafür!), so muss man sich trotzdem eingestehen, dass nicht alles auf der Welt zeitlos ist. Beispiel gefällig? Webseiten! Daher haben wir lange Zeit Feedback von euch gesammelt, wie unsere neue Webseite aussehen soll und was diese unbedingt können muss. Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit dürfen wir euch nun endlich das Ergebnis zeigen!

 

Vorhang auf für unsere neuen Features

 

Auch unterwegs eine gute Figur – Für Handys optimiert

Es ist kaum zu glauben, aber unsere alte Seite stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Smartphones gab (diesen Fakt bitte einmal auf der Zunge zergehen lassen). Folglich war sie auch nicht für diese kleinen Bildschirme, die heute in jeder Hosentasche stecken, optimiert. Dies ist nun aber Schnee von gestern, denn unsere neue Seite passt sich jedem Gerät an. Probier’s aus!

 

Tschüss Crew-Forum – Hallo Crew-Chat

Eine unsere liebsten Neuerungen ist unser neuer Crew-Chat. Dieser ist nämlich super schnell, auch für Handys optimiert und vom Design her total 2k18. So macht das Chatten mit der Crew direkt viel mehr Spaß und man bleibt immer auf dem laufendem.

 

Ordnung ist das halbe Leben – Törns filtern

Meine Mutter würde mich wahrscheinlich auslachen, diesen Satz aus meinem Mund zu hören, aber manchmal beweisen solche Sprüche eben doch ihre Relevanz. Wenn du in Zukunft nämlich den perfekten Törn für dich suchst, helfen dir unsere Filtermöglichkeiten dabei alles locker easy zu überblicken. Du willst zum Beispiel alle Törns im August sehen die ordentlich Wellengang bieten und in deinem Budget liegen? Ab jetzt kein Problem mehr.

 

Wo ist Walter? – Der Crew-Finder

Ihr wollt als Gruppe eine Yacht buchen, sucht aber noch passende Mitsegler? Oder ihr seid auf der Suche nach Törns abseits unseres normalen Angebots? In unserem Crew-Finder werdet ihr fündig. Hier findet sich was zusammen gehört, so dass ihr euch nie mehr Sorgen über leere Kojen machen braucht.

Törncharakter als Diagramm

Wir haben unser ganzes Know-How über die Reviere zusammengetragen und uns dann überlegt, wie wir euch dieses auf nur einem Blick greifbar machen können. Das Ergebnis seht ihr nun in Form eines Diagramms bei jedem Segeltörn.

Ihr fragt euch, wie es in Dalmatien so ist? Na so:

Neue Zahlungsarten 

Die Zahlungen könnt ihr in Zukunft auch bequem und sicher per Sofortüberweisung oder Kreditkarte tätigen. Damit ihr im Nachgang dann auch die volle Übersicht behaltet, könnt ihr eure Zahlungen nun auch über euer Profil einsehen und verwalten. Einfacher geht’s nicht!

 

Volle Kraft voraus – Super schnelle Ladezeiten

Ich bin ganz ehrlich: Beim Testen unserer neuen Seite habe ich manchmal auf einen Link geklickt und dachte, dass nichts passiert ist – „Mist, Seite kaputt!“. Tatsächlich hatte die Seite aber so schnell geladen, dass ich es nicht einmal mitbekam. Einerseits spart ihr so in Zukunft viel wertvolle Zeit und anderseits könnt ihr dadurch auch besser bei schwächerem Internet surfen.

 

Wir sind auf jeden Fall sehr stolz auf die Arbeit aller beteiligten und freuen uns total darüber, dass wir euch nun ein noch besseres Join-The-Crew-Erlebnis bieten können. Falls euch noch ein Total-Genial-Feature einfällt, ihr einen Shcreibfheler entdeckt oder ihr uns etwas anderes zur neuen Seite sagen wollt, schickt einfach eine Mail an hallo@join-the-crew.com.

 

Vieeel Liebe,

Euer JTC-Team

 

7 Tipps für weniger Plastik an Bord

7 Tipps für weniger Plastik an Bord

Was haben Festivals und Segeltörns gemeinsam? Ja, natürlich hast du Recht: coole Leute, totales Freiheitsgefühl, ständiger Sonnenbrand etc.. Stimmt! Außerdem befindet man sich sowohl auf dem Festival, als auch auf der Yacht in einem weitestgehend geschlossenen Microcosmos, der einem schön vor Augen hält, wie schnell sich im Alltag Müllberge türmen können. Daher möchten wir euch hier ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen ihr auf der Yacht (und auch im Alltag) die Müllberge ein wenig zügeln könnt.
1. Keine Strohhalme/Plastikgeschirr

Diesen Punkt sollte man eigentlich nicht nur an Bord, sondern überall beherzigen. Auf Strohhalme und Geschirr aus Plastik kann man prima verzichten – immer und überall. Falls der Cocktail aber doch unbedingt einen Strohhalm braucht und die Grillparty ohne extra-Geschirr nicht auskommt, gibt es beides auch aus Pappe (oft sogar schöner verziert als die weiße Plastikversion).

2. Holz- statt Plastik-Wäscheklammern

Tatsächlich hat (fast) niemand Lust, morgens aufzuwachen um festzustellen, dass die Wäsche vom Boot geweht wurde und das Boot somit zwangsweise zur FKK-Zone wird. Glücklicherweise gibt es Wäscheklammern auch aus Holz, so dass man seine Klamotten und die Umwelt gleichzeitig hüten kann. Vielleicht kann man ja sogar einfach 4 Wäscheklammern von Zuhause mitnehmen. So braucht man gar nicht erst neue kaufen.

3. Kanister statt einzelne Flaschen

Kauft euch statt einzelne Flaschen lieber große Wasserkanister (z. B. 5 Liter) und füllt diese bei Bedarf an Bord in kleiner Trinkflaschen um, welche ihr euch von zuhause mitbringt – so lässt sich der Plastikmüll pro Kopf radikal senken. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann in Ländern mit guter Wasserqualität auch einfach das Wasser aus der Leitung trinken. 

Du würdest gerne wissen, wie viel Plastik du damit wirklich sparst? Kein Problem:

  • 1,5 L PET-Flaschen: 373 g Plastikmüll pro 5 Liter 0% 0%
  • 5 L PET-Flaschen: 120 g Plastikmüll pro 5 Liter 70% 70%
  • Leitungswassser + eigene Trinkflasche: 0 g Plastikmüll pro 5 Liter 100% 100%
4. Sich große Tuben teilen

Der nächste Punkt schlägt zwar in dieselbe Kerbe, trotzdem möchte ich ihn gerne besonders hervorheben. Auf einer Yacht lassen sich auch Hygieneartikel wie Sonnencreme perfekt teilen – denn kauft man eine große Packung für 8 Leute, spart man sich ganze 7 Packungen im Müll – und der Geldbeutel dankt es auch, da große Packungen im Verhältnis meist preiswerter sind.

5. Seife statt Duschgel

Es ist für manche vielleicht ungewohnt, da sich unsere Gesellschaft schon so an flüssige Hygieneartikel gewöhnt hat, aber es gibt wirklich hervorragende feste Seifen. So kann man hier komplett auf die Plastikverpackung verzichten. Außerdem gibt es in diesem Bereich viele Anbieter, die neben dem Umweltschutz auch auf Tierschutz setzen.

6. Umweltfreundliche Duschgels, Spülmittel etc. (Microplastik)

Wo wir gerade beim Thema sind: Es ist im allgemeinen eine gute Sache sich etwas mit dem Thema Microplastik auseinanderzusetzen. Dieser ist nämlich in mehr Produkten enthalten als man denkt (Duschgel, Spülmittel, Shampoo etc. um nur einige zu nennen). Zum Glück sprechen sich immer mehr Anbieter gegen die Verwendung von Microplastik aus (DM hat sogar alle Produkte mit Microplastik aus seinen Regalen verbannt – Chapeu!), so dass man mit ein wenig Recherche gut darauf verzichten kann.

#vieeellieeebe 

Wir sind echt stolz darauf, dass sich die JTC-Community so aktiv am Umweltschutz beteiligt. So bekommen wir regelmäßig Fotos und Videos von Mitseglern, die während ihres Törns Plastikmüll aus dem Meer fischen oder Müll von Stränden sammeln. Ein riesiges Danke dafür! Ihr zeigt damit, dass “Vieeel Lieeebe” bei uns gelebt wird.

7. Plastiktüten doppelt verwenden

Bei (hoffentlich 😀 ) jedem Segeltörn werden große Mengen Obst und Gemüse gekauft. Oft müssen diese Waren dann in Plastiktüten gewogen werden, damit sie an der Kasse abgerechnet werden können. Wer die Tüten nicht verknotet, kann sie nachher an Bord ideal erneut als kleine Müllbeutel im Cockpit oder auf der Toilette verwenden.

Mit diesen Tipps gegen Plastikmüll können wir schon einiges erreichen. Habt ihr noch weitere Ideen, wie wir Plastik an Bord sparen können? Wir freuen uns über jeden Denkanstoß!
Inselhopping auf Kroatisch

Inselhopping auf Kroatisch

September 2017 – Judith macht sich auf nach Kroatien. Fischküche unter Deck, Burg-Party und Jeep-Tour… Na schaut mal rein und viel Spaß beim Nachsegeln 😉

Nach einer langen nächtlichen Flixbus Fahrt quer durch Österreich und Slowenien komme ich pünktlich zum Sonnenaufgang an der Nordküste Kroatiens an.Es geht noch ein paar Stunden kurvige Küstenstraßen entlang, und dann bin ich schon da: Im Hostel Marina Trogir (sehr zu empfehlen!) wo ich auch gleich auf die Crewmitglieder und Niko, unseren Skipper, treffe. Auch wenn beim Frühstück noch teilweise die Party vom Vorabend verdaut werden muss (ich war leider nicht dabei, den Erzählungen nach hätte es sich aber gelohnt…), geht es gleich in die erste heiße Diskussion um die Einkaufsliste. Es wird viel kalkuliert und überschlagen (also grundsätzliche Dinge wie: wieviel Wasser, wieviel Bier?), damit für das leibliche Wohl über die gesamte Woche auch bestens gesorgt ist. Schon jetzt kündigt sich an, dass wir einige begeisterte Köche an Board haben, und das freut mich sehr. Auch wenn man sich erst seit einer guten Stunde kennt, irgendwie ist die Stimmung gleich sehr herzlich, fast schon so als hätten
wir die ganze Gaudi schon einmal gemacht.

Ein paar Augenblicke später irren wir auch schon ganz wild durch einen riesigen kroatischen Supermarkt, und dann im bis zum Anschlag vollgepackten Auto von Lisa zurück zur Marina. Markus und ich ergattern noch auf dem Markplatz eine riesen (!) Wassermelone, und kurze Zeit später stehen wir auch schon alle vor der Segelyacht, die für die nächsten sieben Tage unser Heim sein soll: der Zaglav. Am späten Nachmittag fahren wir bei Sonnenuntergang noch zur ersten Anlegestelle, einem Restaurant mit eigenem Yachtparkplatz. Wir fahren also wirklich mit unserer Zaglav vor, werden vom Anlegesteg aus schon vom Chef höchstpersönlich begrüßt, und speisen ein paar Augenblicke später guten Fisch und schwarzes Risotto. So etwas macht man auch nicht jeden Tag 🙂 Dabei lernen wir dann auch die zwei anderen Crews kennen (Rhapsody und Lea), die unsere Flottille komplett machen. Spätestens jetzt ist jeder in Urlaubsstimmung, und meine Vorfreude auf die Woche ist nochmals um 100 % gestiegen. In der Nacht stürmt es heftig – ein Glück dass man in der Kajüte nicht aus dem Bett fallen kann… So stellt man sich ein Segelabenteuer vor!

Am nächsten Tag hat sich die See noch nicht beruhigt, dann geht es also nach einem ausgiebigen Frühstück mit Motor im River-Rafting-Stil über das Meer bis zur nächsten Insel (siehe Segelabenteuer!), wo wir durch gelungene Teamarbeit (und nach einem missglückten Probedurchlauf) erfolgreich an einer Boje festmachen während der Wind durch die Bucht pfeift. Dass Niko gleich die komplette Crew einbindet und jeder einfach das Gefühl hat, dass man gebraucht wird, finde ich super. Sowieso hat in der Woche einfach jeder der Crew Bock was zu tun und mitzuhelfen, egal was es ist.
Dass wir am nächsten Tag noch komplett in der Bucht abwettern müssen, weil es den ganzen Tag in Strömen regnet stört auch keinen so richtig, genügend Gesprächsstoff gibt es auf jeden Fall. Und spätestens als die Rhapsody Crew dann zur Bowle Party einlädt und Niko anfängt den ersten Topf Skipper-Spezial zu brauen ist jede Sorge um Sturm und Regen vergessen. Den Rest der Woche werden wir für unsere Geduld auf jeden Fall belohnt: strahlender Sonnenschein, perfekte Segelbedingungen – die Wetterfee hatte dann doch ein kleines schlechtes Gewissen. Und man merkt schnell: Segeln macht süchtig! Schon jetzt denken so einige Segelneulinge (inklusive mir) darüber nach wo denn die nächste Segelreise hingehen soll.

Am dritten (oder ist es schon der vierte? – es scheint als würde man die Zeit komplett hinter sich lassen) Abend schlägt unser Skipper vor am nächsten Morgen etwas (?) früher aufzustehen und aus der Bucht zu fahren um in den Genuss des Sonnenaufgangs unter Segeln zu kommen. Also machen wir am Abend noch klar Schiff und (sehr wichtig) stopfen noch die beiden Bialettis, denn was ist ein Sonnenaufgang unter Segeln ohne Kaffee? Nach viel zu kurzer Nacht klingelt der Wecker um kurz vor 6, und ein paar Minuten später irrt die ganze Crew im Salon und auf Deck umher – das mit dem klar Schiff machen am Vorabend hatte doch nicht so geklappt wie anfangs erhofft. Als Niko das Kommando gibt „in sieben Minuten geht die Sonne auf“ schaltet dann jeder in den Hochleistungs-Turbo (siehe gelungene Teamarbeit) und gefühlte 30 Sekunden später hören wir unten im Salon schon die gute Nachricht „Mooring ist los“ von Deck, und weg sind wir. Es ist ein tolles und fast unbeschreibliches Erlebnis über das Meer zu schippern, weit und breit kein zweites Segelboot, nur glückliche Gesichter (wohl wegen des guten Kaffees), mit den allerersten Sonnenstrahlen im Rücken. An diesem Morgen hat wohl jeder diese Freiheit beim Segeln (von der immer geredet wird …) gespürt. Mein absolutes Highlight des Segeltörns!

Später legen wir dann im Hafen der Insel Vis an, später am Abend soll es eine riesen Party auf einem Fort oberhalb des Hafens geben. Da dürfen wir natürlich nicht fehlen! Und weil wir es uns vor der Party auch noch kulinarisch gut gehen lassen wollen, laufen Lisa und Chris (unser Fischexperte an Board) noch auf den Markt um fangfrischen Fisch zu kaufen und der Salon der Zaglav wird kurzerhand zum Fischküche. Am Nachmittag erkundet die gesamte Flottille noch in Jeeps mit rasanter Geschwindigkeit die Insel. Und wir müssen alle feststellen: Nicht nur das königsblaue kroatische Wasser ist wunderschön, sondern auch die grünen Inseln! Für den frischen Fisch am Abend packt Lisa noch schnell ihre Tasche mit frischem Rosmarin voll, der überall auf der Insel wächst. Am Abend beim Essen haben wir unsere kulinarischen Erwartungen nicht zu hoch gesteckt, der Fisch ist fantastisch! .. UND DIE PARTY AUCH! (keine näheren Kommentare an dieser Stelle)

Diese Segelwoche auf der Zaglav wird mir immer in bester Erinnerung bleiben und hat auf jeden Fall die Segelsucht in mir geweckt, zum Glück ist irgendwo auf der Welt immer Sonne und guter Wind, sodass wir alle auf den nächsten Törn nicht zu lange warten müssen!

Danke vor allem an die Zaglav Crew: Sophie, Linda, Lisa, Chris und Markus und an den absolut nicht
austauschbaren Skipper Niko! Es war mega!

 

(Auch Lust auf Segeln in Kroatien? Hier geht’s zum Segeltörn in Dalmatien.)

Schwärmen, Grinsen und Klopfzeichen in der Dänischen Südsee

Schwärmen, Grinsen und Klopfzeichen in der Dänischen Südsee

Davon sich in das Segeln und acht völlig fremde Menschen zu verlieben – Und der „Post-Urlaubs-Depression“. Ich, weiblich, 29, Angsthase was es angeht alleine zu Reisen….

Irgendwie lande ich auf der Join The Crew Hompage und während ich alles lese, was es dort zu lesen gibt, wächst mein bisher nicht vorhandenes Verlangen in See zu stechen. Nach anfänglichem Zögern (weil Angsthase), lasse ich mich auf mein persönliches kleines Abenteuer ein und buche meinen Platz auf der Yacht. Ohne jegliche Segelerfahrung mache ich mich aus Süddeutschland per Mitfahrgelegenheit auf den Weg nach Flensburg.

Und da stand ich dann also, mit acht fremden Menschen auf engstem Raum. Doch von Anfang an, gab es keine Spur von irgendwelchen Befremdlichkeiten oder Vorbehalten. Außer dass die Einteilung der Kojen eine kleine diplomatische Herausforderung darstellte. 🙂 Da ein Geschlechter-Ungleichgewicht herrschte mussten sich ein Weiblein und ein Männlein eine Kajüte teilen.

Ich, Angsthase, das erste mal allein unterwegs, das erste mal auf einem Segelboot (sowohl Tag als Nacht), denke mir also irgendwann „Was soll’s. Nur die harten kommen in den Garten, ich geh in die Mischkabine.“ Bereut habe ich diese Entscheidung nur in akustischer Hinsicht. Aber durch ein paar liebevoll gemeinte, sanfte Hiebe fand auch ich irgendwann in die Nachtruhe. Tatkräftige Unterstüzung bekam ich dabei von Eileen, in Form von „Klopfzeichen“ an der Rückwand der Kajüte….

Und dann ging das Abenteuer Segeln los. Im Regen. Was aber nicht schlimm war und es hörte auch relativ bald wieder auf. Karin, unser Skipper, hat immer alles toll erklärt. Somit wussten wir in der Regel auch was wir zu tun hatten. Und wenn jemand Fragen hatte, hat sie diese immer gerne beantwortet.

Am dritten Tag unseres Törns war es warm und sonnig. Ein echter Sommertag, den wir damit begonnen haben ein Stück hinaus zu segeln, um vor wunderschöner Kulisse den Anker zu werfen und an Deck zu frühstücken. Dafür hatten wir gegen Ende des Tages leider eher Flaute. Daher war die Überlegung, wir schmeißen nun entweder den Motor an und fahren direkt in den Hafen ein oder wir machen noch was aus dem tollen Wetter.

Wir haben uns dann für zweiteres entschieden, denn wir waren ja eh schon spät dran, jetzt war es auch egal. 😉 Eileen machte ihr SUP (Stand up Paddle) Startklar, Daniel packte die Angel aus, Daria schmiss sich in ihren Neopren, während Simon schon Richtung Wasseroberfläche sprang. Die anderen entspannten einfach an Deck. Das ganze sogar unter „Voller Fahrt“, was in diesem Fall allerdings weniger als 1 Knoten bedeutete und man konnte locker nebenher schwimmen. Alles natürlich unter wachsamen Skipper-Augen. Und dann traute ich mich auf das SUP (auch zum ersten mal). Mitten auf der Ostsee, kein anderes Boot in der Nähe, spiegelglatte See und ich überhole dabei unser Segelboot! Mega…..

Am vorletzten Tag, gab es dann etwas mehr Wind und dementsprechend mehr Wellen. Da hatte ich als Frischling natürlich ein wenig Angst seekrank zu werden. Zum Glück blieb ich davon aber verschont. Es war sogar so, dass ich gefallen an dem Wellengang fand. Bedenken dass dabei etwas passieren könnte hatte ich auch nicht wirklich, da ich wusste, dass ich bei der Crew in guten Händen bin. Außerdem hätte mir zur Not sicher jemand einige Brötchen als Schwimmhilfe zugeworfen. 😉

Was die Reise so besonders gemacht hat, waren vor allem die Bekanntschaften. Anfangs ist man sich komplett fremd. Dann lernt man sich kennen, erzählt sich voneinander, lebt auf diesem engen Raum zusammen, auf dem man sich quasi auf dem Schoß sitzt. Und am Ende lacht man sooo viel miteinander! Das ist wirklich eine tolle Erfahrung!

Und ich kann auch gar nicht sagen was für mich das eine Highlight der Reise war: Das Segeln an sich war toll. Egal ob grade aktiv bei der Wende oder im „Ruhemodus“ während man einfach nur den Blick über die wunderschöne dänische Südküste schweifen lässt und negative Gedanken weit Weg sind. Die tolle Landschaft. Sowohl von Board aus, als auch beim Landgang. Die ganz, ganz tollen Menschen die ich während der Reise kennen lernen durfte und die mir diese Woche zu einem sehr, sehr schönen Erlebnis gemacht haben. Es war einfach alles super und ich komme aus dem Schwärmen und Grinsen gar nicht mehr raus 😉

Schweren Herzens musste ich mich dann am Ende der Woche von der Crew verabschieden, die ich so lieb gewonnen habe, und die Heimreise antreten. Dort angekommen stellte sich dann dieses hässliche Gefühl ein, dass man nach einem tollen Trip hat und das bestimmt jeder von euch kennt. Jetzt weiß ich sogar, es gibt einen Begriff dafür : Die Post-Urlaubs-Depression. Es gibt dafür wohl verschiedene Definitionen, aber für mich ist es einfach dieses komische Gefühl wenn man Zuhause sitzt und mit einer gewissen Wehmut an die vergangenen Tage denkt (und man sich zurücksehnt).

Und je schöner das Erlebnis, desto ausgeprägter ist dieses Gefühl dann. Vor allem nachdem man alles ein wenig hat Revue passieren lassen. Und ich muss schon sagen, der Reisekummer ist dieses mal schon relativ groß 😉 Dafür möchte ich unserer Bachelor-Crew nochmals von Herzen danken! Es war mir eine große Freude mit euch zu Segeln! Ich hoffe wir sehen uns wieder. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass dies wieder unter Segeln sein wird, denn offensichtlich lockt man den Schwaben nicht nur mit günstigen Mieten! 😉

Segeln in der Karibik 2017/18

Segeln in der Karibik 2017/18

Sicher habt ihr aus den Nachrichten von der Hurrikan-Saison in der Karibik gehört. In diesem Blog-Artikel bringen wir euch auf den Stand der Dinge in den verschiedenen Revieren, damit ihr euren Segelwinter in der Karibik unbeschwert planen könnt.

 

GRENADINEN

Die Grenadinen sind von den Hurrikans unberührt. Es gibt keinerlei Beeinträchtigungen für die Segeltörns in diesem Revier. Die großzügigen und modernen Bali 4.0 Katamarane machen uns mit Water Maker frei, um in den schönsten Buchten ankern und übernachten zu können. Winston unser Local für die Vulkantour freut sich wie immer sehr auf euch!

Update 13.12.2017 nach erstem Grenadinen-Törn dieser Saison:

Der Segeltörn hat wie immer stattgefunden und es gab keinerlei Einschränkungen. Begeisterte Crews und Skipper fliegen zurück nach Hause. 

Termine & Buchung – Grenadinen

 

GUADELOUPE

Die Yachten hier sind auch komplett unbeschadet, denn sie waren während der Hurrikan-Saison an sicheren Orten. Die Insel Dominica am südlichsten Punkt unserer Segelroute wurde stark vom Hurrikan getroffen und wir werden zum Zeitpunkt des Törns entscheiden, ob wir sie ansteuern oder nicht. Die Auswahl an Inseln und Landgängen ist aber grundsätzlich riesig dort, so können wir die Route flexibel an die Lage auf den Inseln anpassen.

Termine & Buchung – Guadeloupe

 

LEEWARDS

Die Inseln in den Leewards wurden besonders hart getroffen. Deshalb sammeln wir unter “JTC hilft Barbuda” für unsere langjährigen Freunde auf Barbuda, die durch den Hurrikan “Irma” fast alles verloren haben. Vielen Dank schon jetzt an die vielen JTC’ler die gespendet haben und noch werden.

Alle unsere Törns in den Leewards finden wie geplant statt, auch die Törns im November. Die geplanten Yachten wurden zerstört, aber von unserem Vercharterer durch größere und neuere Boote ersetzt (Törn ab 10.03.18: Bali 4.3 (Bj. 2018); Törn ab 24.03.18: Dufour 520 (Bj. 2018)).
Die Marina wird funktionieren, die restliche Infrastruktur befindet sich im Aufbau.

 

Update 13.12.2017 nach erstem Leewards-Törn dieser Saison:

Die Crew ist vom Törn zurück. Lassen wir sie doch einfach direkt selbst zu Wort kommen. Hier unverändert und ungekürzt aus dem Feedbackbogen die kompletten Antworten zum Punkt “Beschreibung des Segeltörns in Schlagworten”:

  • “geile Crew super Skipper schönes Revier (trotz folgen des Hurrikan)”
  • “Exploring after Hurricane – Endlich kein Werbe-Urlaub sondern die Natur sehen und erleben wie sie ist. DANKE, endlich mal Authentizität! Lasst es mich wissen, wenn Ihr neue Reviere erschließt, ich gehe gerne auf Entdeckungstour :-)”
  • “tolle Mitsegler -> mega Crew!!!, Gourmet-Boot, herrlich, wunderschön, entspannend, erholsam, süchtig-machend, nach Irma auch nachdenklich stimmend”

Wie ihr lesen könnt, die Crew hatte eine gute Zeit in den Leewards. Ihr solltet euch trotzdem auf Improvisationen hier und da einstellen, besonders auf der Start- und Zielinsel St. Martin. Zum Beispiel funktioniert hier der Flughafen zwar problemlos, aber die Abfertigung wird in einem großen Zelt durchgeführt. Außerdem wurde Barbuda besonders stark getroffen. Die Palmen am berühmten endloslangen Sandstrand sind fast alle weg (Für Begeisterung hat der Strand bei der Crew trotzdem gesorgt). Eine Inseltour von unserem Local John war auf Barbuda wie immer dabei. Nach der Spendenaktion von den vielen JTC’lern werdet ihr hier sicher noch herzlicher als sonst schon empfangen.

Ansonsten gibt es natürlich einfach ‘ne hammer Yacht, geile Strände, Buchten und viel echte Karibik.

 

Bilder November 2017 vom Leewards-Törn:

Termine & Buchung – Leewards

 

Eins ist sicher: Die Einheimischen freuen sich auf uns. Ihre Gastfreundschaft wird wie immer überschwänglich und herzlich sein!

 

Einen Überblick über alle Winterreviere findet ihr hier: join-the-crew.com/segeltoerns

 

Wir wünschen euch traumhafte Segeltörns und falls ihr noch Fragen habt, dann meldet euch gern unter [email protected].

 

Euer JTC-OrgaTeam