Praxistipps SKS (Sportküstenschifferschein)

Praxistipps SKS (Sportküstenschifferschein)

First Steps – auf zum SBF

Wie im letzten Teil erwähnt, ist die erste “Hürde” auf dem Weg zum Sportküstenschifferschein (SKS) der SBF See (Sportbootführerschein See). Zufälligerweise ist mein bester Freund Inhaber einer Fahrschule, die unter anderem genau diesen ausbildet und so habe ich dort im Juni 2018 auch die komplette theoretische und praktische Ausbildung absolviert. Spoiler vorab: das kann man so machen, muss man aber nicht. Denn wenn man die komplette Theorie & Praxis über eine Schule absolviert, kann man dafür schon so 800-1.000 EUR ausgeben – je nach Ausbildungsstätte.

Ich habe das Ganze außerdem als kompakten Wochenendkurs aus Theorie & Praxis gemacht, zu dem zwei Wochen später dann auch schon beide Prüfungen stattfanden.

In zwei Wochen zum SBF – (Un)möglich!?

Rückblickend muss ich gestehen, dass es MIR eindeutig zu viel gewesen wäre, mir den gesamten Stoff innerhalb von zwei Wochen “reinzuprügeln” (und bei dem ein oder anderen “Mitprüfling” lagen die Nerven am Vorabend der Prüfungen auch echt blank…) – ich hatte über meine Schule allerdings schon vier Wochen vor dem Kurs den Zugang zu der offiziellen Lernsoftware “Boat Driver Germany” (gibts online für je 45 EUR für See & Binnen) erhalten und hatte diese bis zu dem Kurswochenende komplett durchgearbeitet und auch in den einschlägigen Lern-Apps schon fleißig Fragebögen gekreuzt, sodass das Theoriewochenende zwar “nice to have” für mich war – aber eigentlich nicht wirklich nötig – vor allem weil wir über die zwei Tage auch nur maximal 50% der Inhalte (hauptsächlich aber Navigation) geschafft haben – den Rest musste man sich sowieso über die Trainingssoftware oder das SBF/SKS Lehrbuch selbst beibringen.

Allerdings haben mit die Tipps zur Navigation schon sehr geholfen – so 13 Jahre nach dem Mathe-Abi kann es tatsächlich erstmal schwer fallen, so einen Winkel korrekt zu messen… ;). Aber wenn man etwas Geld sparen möchte, dann gibts dafür zur Not ja auch YouTube-Tutorials, die erwähnte Lernsoftware oder das SKS Lehrbuch vom Delius Klasing Verlag – das ist übrigens ein Must Have, das euch das Leben viel leichter macht! Absolute Kaufempfehlung von mir.

Der praktische Teil der Ausbildung

Um die praktische Ausbildung bei einer Schule wird man allerdings nicht herum kommen – denn logischerweise benötigt man dazu ja wirklich ein Boot und einen erfahrenen Ausbilder, der einem die prüfungsrelevanten Manöver beibringt – sowie die 9 Knoten, von denen 7 in der Prüfung gestellt werden und von denen man wiederum 6 hinbekommen muss.

Die SFB Praxisprüfung war am Ende ziemlich easy. Das Prüfungsamt hatte so viele Prüflinge an dem Tag, dass immer zwei zusammen mit einem Prüfer die Praxis gefahren sind – einer hat geknotet, während der andere Manöver gefahren ist – und sich auf beides 100% zu konzentrieren und alle Fehler zu sehen, war für den Prüfer somit quasi unmöglich und durchfallen damit auch ;).

Nach erfolgreich bestandenem SBF Binnen und See in der Tasche, aber mit recht wenig Lust, die vom “Hörensagen” recht umfangreiche SKS-Theorie gleich im Sommer noch hinten dran zu hängen, hab ich als nächstes einen einwöchigen Jollenkurs “Jolle A” beim Unisport der CAU Kiel absolviert – also 5 Tage hintereinander von 8:00 – 16:00 auf die Kieler Förde raus, wenden, halsen, Kurse zum Wind fahren, Boje über Bord und Kentertraining. Für die “amtlichen Scheine” bringt euch das gar nix – aber persönlich ein einfach so viel besseres Verständnis für Wind & Welle, das ihr auf Großyachten wahrscheinlich nie entwickeln würdet, weil diese einfach viel zu träge reagieren und maximal viel verzeihen – das ist bei einer Jolle doch deutlich anders. Daher ganz klare Empfehlung von mir: Einfach mal machen. Sowas bieten so ziemlich alle Segelschulen der Welt an und in Städten wie Hamburg und Kiel steht das ganze auch noch super günstig für rund 200 EUR (natürlich auch für Gäste) auf dem Plan vom Unisport.

SKS-Theorie – jetzt geht der Spaß erst richtig los 😉

Ab Oktober hab ich mich dann aber wieder dem SKS gewidmet & es zunächst für schlau gehalten, mir einen Online-Kurs (Kosten 130 EUR) für die Theorie zu buchen – tatsächlich war das aber für mich nicht der richtige Lernweg, ich hab das schleifen lassen, mich dann für mehr Verbindlichkeit doch wieder für einen Präsenz Theoriekurs über 6 Wochen angemeldet (Kosten 290 EUR…) und mich dann hinterher doch wieder geärgert, das Geld investiert zu haben, weil auch hier rückblickend das SKS Lehrbuch zusammen mit den zahlreichen Apps, die es gibt, zum Lernen und bestehen gereicht hätte (zumindest für mich). Zwar ist beim SKS die Navigation relativ tricky und deutlich umfangreicher als beim SBF – allerdings erklärt das Buch das ganze didaktisch super gut – und wer nicht weiter kommt, wird sicherlich das ein oder andere YouTube Tutorial finden ODER aber einen netten Segler aus der Join The Crew-Community, der gegen 2-3 Drinks auf der After Sail Party mal einen Nachmittag lang Nachhilfe gibt.

Allerdings muss ich dennoch dazu sagen, dass der Lernstoff in Summe echt viel ist. Multiple Choice wie beim SBF ist beim SKS Geschichte – hier müsst ihr die rund 500 Theoriefragen wirklich auswendig lernen – ich hab mir dafür schon so 4-6 Wochen genommen neben dem Job. Auch die Navigation ist ungleich umfangreicher – eine Navibogen besteht aus bis zu 18 Teilaufgaben, für deren Beantwortung man in der Prüfung 90 Minuten hat, beim ersten Versuch zu Hause aber auch mal gut und gern 2-3 Stunden brauchen kann (jedenfalls wenn man so eine Aufmerksamkeitsspanne hat wie ich – also irgendwo zwischen Spatz & Eichhörnchen) – will man dann alle 10 Bögen vor der Prüfung einmal gemacht haben, sind das dann 20-30 Zeitstunden, die man außerdem investieren muss. Machbar ist das natürlich dennoch alles – aber man sollte es halt nicht unterschätzen und dann über doppelte Prüfungsgebühren ärgern, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt, weil man zu wenig Zeit eingeplant hat.

Anfang Dezember hab ich dann meine Prüfung gemacht & musste dann “nur” noch innerhalb von 24 Monaten den Praxistörn (natürlich mit Join The Crew) im Kalender unterbringen.

Kleiner Hinweis an der Stelle: Man kann die Praxis auch vor der Theorie machen, aber da die praktische Prüfung auch eine theoretische Fragerunde zu Wetter, Seemannschaft, etc. beinhaltet, waren die beiden Jungs auf meinem Boot, die das so rum gemacht haben, doch etwas im Nachteil und sind deutlich unentspannter in die Prüfung gegangen als der Rest der Crew (bestanden haben aber trotzdem alle).

Wie schon angedeutet, hätte ich im Nachhinein sicher auch etwas schneller und echt günstiger zum SKS kommen können – und weil mir die Infos “damals” gefehlt haben, kommt hier nun meine ganz persönliche  “How to SKS”-Empfehlung!

Persönliche Empfehlung SBF See (& Binnen)

  • Das Buch” Sportküstenschifferschein & Sportbootführerschein See: Mit amtlichen Fragenkatalogen” von Axel Bark besorgen (ich hab mehrfach gehört, die Alternative von Rolf Dreyer sei zu umfangreich) > das Buch enthält auch sämtliche Karten für die Navigationsaufgaben. Was euch das Buch nicht verrät, übernimmt YouTube.
  • SBF Binnen und See Apps runter laden und fleißig Bögen kreuzen (die Apps enthalten die ORIGINAL-Prüfungsbögen, die auch so in der Prüfung gestellt werden).
  • Mittels Knoten-App und/oder YouTube Tutorial schonmal die 9 prüfungsrelevanten Knoten lernen.
  • Für die Praxisausbildung bei einer Schule eures Vertrauens anmelden (für die Manöver reicht ein Tag Praxistraining in der Gruppe).
  • Direkt selbst beim für euch zuständigen Prüfungsausschuss für Theorie und Praxis (eine Liste gibts beim DSV) anmelden, hingehen – rocken!

Das Jollentraining, das ich zwischen SBF & SKS gemacht hab, war wie gesagt nur “on top” und für die Scheine nicht notwendig – ich würde es aber trotzdem allen ans Herz legen – zum einen weil es super viel Spaß macht, zum anderen weil es wirklich das Verständnis für Wasser, Wind und Welle schärft 😉

 Empfehlung SKS (Sportküstenschifferschein)

  • Auch hier ist das SBF/SKS Lehrbuch gold wert – allerdings finde ich hier insbesondere die Tidennavigation nicht ganz ausreichend erklärt.
  • Daher: wieder YouTube oder JTC’ler / Segelfreund eures Vertrauens zum Navigations-Wochenende einladen & einmal alle Bögen durchgehen.
  • Auch hier mittels App fleißig die Theoriebögen durchgehen. ACHTUNG: Beim SKS sind es keine Multiple Choice Fragen mehr und es sind auch NICHT die original Prüfungsbögen online verfügbar (macht aber nix – können müsst ihr eh alle Fragen).
  • Direkt selbst beim für euch zuständigen Prüfungsausschuss (eine Liste gibts beim DSV) für die Theorie anmelden, hingehen – rocken!
  • ACHTUNG: wenn ihr besteht, dann bekommt ihr von einigen PAs die sog. “Prüfungstüte” ausgehändigt (einige tun das wohl nicht, wegen Betrugsversuchen in der Vergangenheit), diese müsst ihr dann zu praktischen Prüfung wieder mitbringen oder von eurem PA ans PA Ausland schicken lassen (wenn ihr euch für einen Ausbildungstörn mit JTC im sonnigen Süden entscheidet).

Last but not least: 

Da ihr eure 300 Seemeilen bestimmt schon von dem ein oder anderen Segeltörn mit Join The Crew zusammen habt, zum SKS-Praxistörn anmelden und dann so viel Spaß haben, wie meine Crew & ich auf Malle im Juni 2019!

Hast du auch schon den ersten und zweiten Teil dieses Artikels gelesen?

 

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Mono vs. Katamaran – was erwartet dich wo?

Mono vs. Katamaran – was erwartet dich wo?

Welcher Bootstyp passt zu dir?

Wenn du das erste Mal segeln gehen möchtest, bist du aufgrund des umfangreichen Törnangebots, eventuell ein wenig überfordert. Damit du dich besser orientieren kannst, erzähle ich dir hier, was dich auf welchem Bootstyp erwartet. Eventuell bist du sogar schon ein kleiner Seebär, warst bisher jedoch nur mit Mono oder Katamaran unterwegs und fragst dich nun, ob du etwas Neues wagen sollst. Auch dann sollte dir dieser Artikel aufschlussreich entgegenkommen und dir deine Entscheidung erleichtern.

KATAMARAN PUNKTET BEI KOMFORT UND ALLTAG

Mehr Platz. In puncto Komfort ist der Katamaran im Vergleich zum Monohull unschlagbar. Auf einem Katamaran habt ihr wesentlich mehr Platz für euch und ebenso mehr Stauraum für Lebensmittel und Spielzeug, wie Luftmatratze und Wassereinhorn. Das bedeutet mehr Platz zum Liegen und Chillen, zum Essen und Kochen und gleichzeitig auch etwas mehr Ordnung, da alles mühelos verstaut werden kann.

Viele Chill Areas. Ein Katamaran hat oft, zwischen beiden Kufen, ein Netz am Bug, auf dem ihr wortwörtlich abhängen könnt und wenn dieses fehlt, dann befindet sich dort stattdessen eine riesige Liegelounge aus Matratzen und Kissen. So zum Beispiel auf der Bali 4.0. Auf einem Katamaran habt ihr so viel Platz, dass die Crew sich verteilen kann und ihr so auch mal Zeit für euch alleine habt. 

Weniger Schwanken. Der Katamaran liegt außerdem ruhiger im Wasser und hat keine Krängung, was das Bewegen an Bord während der Fahrt wesentlich leichter macht. Seefeste Mitsegler können dann auch während der Fahrt mit Kochen beginnen oder gemütlich am Tisch Karten spielen, ohne dass die Übelkeit einsetzt.

Kochen mit Meerblick. Beim Thema Kochen kommt euch außerdem der riesige Salon entgegen, der sich nicht, wie auf dem Einrumpfboot unter Deck befindet, sondern ebenerdig mit großen Fenstern, viel Licht und Rundumausblick auf euch wartet. Auf einem Mono fließt da bei 30°C Außentemperatur, kochendem Nudelwasser und kleinen Luken, als einziger Frischluftquelle, schon die ein oder andere Schweißperle mehr.

MONO FÜR ECHTES SEGELFEELING

Mehr Gruppendynamik beim Segeln. Was der Monohull beim Komfort einbüßen muss, das holt er beim Segeln wieder raus. Das Segelfeeling ist auf einem Einrumpfboot wesentlich authentischer, lebendiger, abenteuerlicher und ja auch etwas sozialer. Wo sich die Crew auf einem Katamaran schon mal verteilt und der Steuermann, oft etwas erhöht mit einigen Freiwilligen im Abseits sitzt, da trifft sich auf dem Mono die ganze Crew im Cockpit und alle sind live dabei. Ob als vorsichtiger Neuling oder erfahrener Meilensammler, hier wird gemeinsam gekurbelt, gezogen, gefiert und gesteuert.

Mehr Aktion. Die fehlende Krängung, die dem Komfort und Alltag auf dem Katamaran zugutekommt, schmälert das Segelfeeling gleichermaßen. Es ist nicht jedermanns Sache, aber so ein Mono mit ordentlicher Krängung auf Amwindkurs, kann schon ganz lustig sein. Von den meisten Neulingen kommt irgendwann die vorsichtige Frage, ob das denn alles noch normal sei oder ob wir nicht doch bald umkippen könnten. Keine Sorge, es ist normal und es macht Spaß und wenn Böen und Krängung doch mal zu heftig werden, dann wird euer erfahrener Skipper schon rechtzeitig korrigieren.

IN MARINAS UND BUCHTEN

Wenn es darum geht ein lauschiges Plätzchen für die Nacht zu finden, sind beide Bootstypen gleichauf. Ein Katamaran kann durch seine zwei Motoren auf engem Raum einfacher manövriert werden, ein Mono passt dafür, aufgrund seiner geringeren Größe in kleinere Lücken. Sowohl in Marinas, als auch in engen Buchten findet das Einrumpfboot also leichter einen freien Platz. Ein Katamaran hat einen wesentlich geringeren Tiefgang und kann so näher am Ufer ankern. Das ist vor allem auf Überseetörns mit weißen Traumstränden ein großer Vorteil.

WAS DENN NUN?

Ob Mono oder Katamaran, beide Bootstypen haben ihre Schokoseiten und einige Abstriche zu machen. Aus Erfahrung und so bietet auch Join The Crew die meisten Törns an, kann man zusammenfassend sagen, dass ein Katamaran sich vor allem auf Überseetörns eignet. Ihr seid dort in der Regel zehn Tage bis zwei Wochen mit eurer Crew zusammen, da kann es auch mal nett sein, sich alleine aufs Netz zu legen, etwas in sich zu gehen, die Ruhe zu genießen und sich dann wieder aufgetankt, mit Vieeel Lieeebe zur Crew zu gesellen. Ihr könnt näher an den Traumstränden ankern, ans Ufer schwimmen und euch danach, auf den etlichen Liegemöglichkeiten des Katamarans, sonnen. Ihr habt außerdem mehr Komfort auf vielen Ebenen, was den Alltag schlichtweg einfacher macht.

Wenn ihr jedoch im Sommer in Europa seid, das Segeln kennenlernen wollt und etwas Abenteuer, Action und Gruppendynamik spüren wollt, dann empfiehlt es sich auf jeden Fall ein Einrumpfboot zu buchen. Egal ob in ruhigen Revieren zum Kennenlernen oder in Gefilden mit viel Wind und Welle, hier steht das Segeln im Vordergrund.

In beiden Fällen erwartet euch viel Abwechslung, Abenteuer, Natur pur, Ruhe zum Abschalten und Vieeel Lieeebe mit eurer Crew.

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5 Tipps gegen Seekrankheit

5 Tipps gegen Seekrankheit

5 TIPPS GEGEN SEEKRANKHEIT

Wenn du denkst, dass du die einzige Person bist, der beim Gedanken ans Segeln direkt Bilder in den Kopf schießen, wie du dich kreidebleich über der Rehling entleerst, dann liegst du falsch. Klar, Seekrankheit kann theoretisch jeden erwischen. In der Praxis passiert das allerdings seltener als erwartet – ich hoffe, dass beruhigt dich schon mal etwas. Für alle Fälle haben wir hier trotzdem unsere 5 Tipps gegen Seekrankheit zusammen gestellt.

FRÜHSTÜCKEN IST DIE BESTE MEDIZIN

Bei einer Sache kannst du dir ganz sicher sein: Mit leerem Magen in den Segeltag zu starten bekommt keinem gut. Daher ist dieser Tipp so einfach wie effektiv, nämlich ein ausgewogenes und ordentliches Frühstück zu dir zu nehmen. Dazu gehört bei uns an Bord meistens Brot, Käse, Wurst, Rührei, Obstsalat, Müsli und viele weitere Leckereien. Sei also nicht zu sparsam mit dir und versorge dich mit Energie für den Tag. 

ABLENKEN UND NICHT VERRÜCKT MACHEN

In der Tat gibt es verschiedene Ausprägungen von Seekrankheit. Diese Methode hier ist vor allem zum Vorbeugen oder für ein leicht flaues Gefühl bestens geeignet. Der Kopf spielt eine ganz große Rolle beim Thema Seekrankheit. Je mehr du dich rein steigerst und dir “einredest”, dass du seekrank wirst, desto schneller und heftiger wirst du es auch – so ist das ja bei ganz vielen Sachen. Unser Tipp Nummer eins gegen Seekrankheit ist also, mach dich nicht verrückt und beschäftige dich an Bord. Am besten hilft es, wenn du dich direkt ans Steuer stellst. Dann hast du alles im Blick, kannst die Bewegung des Bootes am besten einschätzen und vor allem kann sich dein Kopf auf etwas sinnvolles konzentrieren. Ein Tipp, der sehr vielen Mitseglern schon geholfen hat.

DEN HORIZONT IM BLICK HABEN

Die simpelste Art Seekrankheit vorzubeugen ist “Nicht unter Deck gehen und den Horizont im Blick behalten”. Seekrankheit entsteht nämlich deswegen, weil das, was man sieht und das, was man spürt, nicht zusammenpasst. So ist es für den Körper besonders schwer einzuordnen, wenn er einen normalen unbewegten Raum von innen sieht, aber das Schwanken eines Bootes spürt. Wenn man hingegen aufs Meer blickt, das Meeresrauschen hört und den Wind in den Haaren spürt, weiß der Körper sofort was los ist und es kommt zu keiner Fehlinterpretation, die zur Übelkeit führt.

INGWER GEHT IMMER GEGEN SEEKRANKHEIT

Wer dann doch nicht komplett darauf vertraut, sich einfach “nur” durch Ablenkung vom seekrank sein zu befreien, dem empfehlen wir Ingwer. Ingwer wird ja bekanntlicher weise die Wirkung nach gesagt, dass er von Übelkeit befreit und man glaubt es vielleicht kaum, aber so ist es auch. Das Schöne ist, Ingwer gibt es in allen möglichen Ausführungen. Du kannst Ingwer einfach roh kauen oder lutschen. Du kannst dir einen Ingwer-Tee aufbrühen oder Ingwer-Wasser trinken. Es gibt sogar Ingwer-Kapseln, die du in jedem gut sortierten Drogeriemarkt kaufen kannst. Ein ganz natürliches Mittel also, dass zum Vorbeugen und leichter bis mittel starker Seekrankheit durchaus ein empfehlenswerter Helfer ist – daher unser Platz 2 der Tipps gegen Seekrankheit. Mitsegler und sogar einige unserer Skipper schwören darauf.

WUNDER-PFLASTER: FÜR DIE HARDCORE-FÄLLE

Wer seinen Körper sehr gut kennt, aus Erfahrung weiß, dass die Seekrankheit mit Sicherheit zuschlagen wird und trotzdem ein Segelboot besteigen will, für den haben wir diesen Tipp gegen Seekrankheit (als aller letzten Ausweg!): verschreibungspflichtige Scopolamin-Pflaster. Es gibt ja allerlei Medikamente und Kaugummis, die man ohne Probleme in der Apotheke besorgen kann (VOMEX, SUPERPEP & wie sie alle heißen). Die solltet ihr auf jeden Fall auch testen, bevor ihr zu diesen Pflastern greift – die sind nämlich nicht ohne. Das Problem bei den oben genannten Medikamenten ist nur leider oft, dass sie sehr müde machen und außer einem gefühlten Dornröschen-Schlaf nicht arg viel Abhilfe schaffen (das ist natürlich bei jedem anders – daher bitte selbst ausprobieren). Die genannten Pflaster kannst du 2-3 Tage hinter dein Ohr kleben. Ganz simpel gesagt sondert dieses Pflaster 24/3 ein Mittel ab, dass die Seekrankheit unterbindet.
Vorteil: Es macht nicht müde & ist absolut effektiv.
Nachteil: Es hat logischerweise andere Nebenwirkungen (vom trockenen Mund über verschwommene Sicht bis hin zu Halluzinationen bei einer Überdosis ist alles möglich).
Falls ihr Interesse an diesem Pflaster habt, müsst ihr euch das Rezept sowieso von einem Arzt holen. Besprecht mit ihm oder ihr am besten noch mal, ob das für euch eine sinnvolle Möglichkeit ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass einige Härtefälle damit schon wunderbare Segeltörns erleben durften. 

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JTC-Skipper im Interview -Niko Single

JTC-Skipper im Interview -Niko Single

Bei vielen JTClern ist Niko als absolute Sportskanone bekannt. Daher passt es wie die Faust aufs Auge, dass er auch die Sail & Sport-Törns bei uns macht. Ansonsten liegt er am liebsten in der Hängematte rum – vorzugsweise in der Karibik. Aber lassen wir ihn einfach selber zu Wort kommen.

Fangen wir locker an: Wer bist du eigentlich, wo kommst du her, Größe, Alter, Lieblingsbuch ?
Hi, ich bin Niko und komme aus Friedrichshafen am Bodensee. In Zahlen, Daten und Fakten bin ich 33 Jahre, 1,84 m groß, 85 kg schwer und habe Schuhgröße 42 1/2 (falls das auch relevant ist). Lieblingsbuch: Richard Branson – Losing my Virginity.

Wie und wann hat dich der Segelvirus infiziert?
Das erste Mal auf einem Segelboot war ich schon im ersten Lebensjahr. Mit mir im Kindersitz ans Schiebeluk geklemmt sind meine Eltern damals kreuz und quer über dem Bodensee gesegelt. Nach ein paar Jahren ohne Segeln war der richtige Einstieg dann mit 7. Von da an war ich jahrelang von Ostern bis zu den Herbstferien mit meinem Dad jede Ferien und jedes Wochenende auf unserem Boot auf dem Bodensee unterwegs. Irgendwann kam dann noch das Regatta Segeln und später das Skippern dazu. ?

Dein All Time Favourite Spot im JTC Revier?
Die Tobago Keys in den Grenadinen.

Dein Sehnsuchtsrevier?
Definitiv die Karibik. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue drauf… wie ein Kind auf Weihnachten.

Ein absolutes No-Go bei dir an Bord?
Schlechte Stimmung 😉

Dein bestes Mittel gegen Seekrankheit?
Ab ans Ruder. Auch wenn die meisten sich am Anfang sträuben hat es bisher fast immer Wunder gewirkt. Wenn das nicht hilft, kommt noch ein Stück Ingwer zum Kauen dazu.

Mit welcher historischen oder heutigen Persönlichkeit würdest du gerne mal segeln und warum?
Richard Branson. Der Mann hat es geschafft seinen Leidenschaften zu folgen und dadurch nicht nur sein Leben in vollen Zügen zu genießen, sondern noch ein Mega-Imperium aufzubauen. Ich bin mir sicher, ein Törn mit ihm wäre super kurzweilig.

Dein aufregendstes Erlebnis an Bord?
…war letztes Jahr vor Guadeloupe. Als wir kurz vor dem südlichsten Zipfel waren hab ich mich gefragt was das für ein Schatten im Wasser ca. 50 m vor unserem Boot ist. Die Fontäne, die eine Sekunde darauf hochgeschossen ist, hat mir die Frage beantwortet. 3 Blauwale die direkt vor unserem Kat durchgezogen sind.

Join The Crew in einem Satz?
Ihr wisst doch genauso gut wie ich, dass das unmöglich ist… 😉

Top, da sind wir wieder ein bisschen klüger ? Nun noch ein paar Entweder-Oder-Fragen:

Party im Club oder auf der Yacht?
Wenn der Club eine Beach-Bar ist, dann Club sonst Yacht

Dinner im Restaurant oder Homemade Crew Food?
Definitiv Homemade Crew Food

Ölzeug oder Badehose?
Badehose

Partymaschine oder der frühe Vogel?
Das schließt sich nicht aus 😉

Cuba Libre oder kühles Blondes?
Beides hat seine Berechtigung

Käptain Blaubär oder Jack Sparrow?
Jack Sparrow

Super! Mehr erfahren wir über dich dann auf hoher See ?

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Segeln Thailand Andamanensee

Segeln Thailand Andamanensee

Andamanensee und seine unzähligen Möglichkeiten

Die Qual der Wahl. Neben üblichen Touristikhotspots wie “The Beach” (bekannt durch Leonardo DiCaprio) oder “Der Mann mit dem Goldenen Colt” (James-Bond-Felsen) bietet die Andamanensee unzählige Möglichkeiten Thailand zu entdecken – ob Land, auf Wasser oder eben unter Wasser. 

Startschuss “Phuket Island Marina”

“But First Shopping”! Und zwar ist es wichtig sich für den Törn geeignetes Proviant zu organisieren. Neben Obst, Gemüse, Nudeln und Hygieneartikel darf das Wichtigste natürlich nicht fehlen – WASSER. Für einen Törn von 12 bis 14 Tage haben wir eine Hausmarke von insgesamt 30.000 BAT gesetzt. Umgerechnet sind dies ca. 870 EURO. Grundsätzlich sollte der erste Tag auch zum “Beschnuppern” der Mitsegler genutzt werden. Da man den Törn nicht allein mit dem Skipper unternimmt, ist ein gutes Klima auf dem Boot wichtig.

Am zweiten Tag geht es auch schon mit der Vancouvert (Typ: Katamaran Lagoon 450 F) auf eine unglaubliche Reise. Die Route führt an bekannten Orten wie Ko Yao Yai, Ko Jum, Ko Phi-Phi, Maya-Bay, Ko Lanta, aber auch Ko Rok Noi, Ko Raya und Ko Mook vorbei.

Emerald Cave, The Beach und Lanta Old Town

Ob durch verlassene Buchten mit Schwimmweste, Schnorchel und Taucherflossen schwimmen oder den Sonnenaufgang bei “The Beach” genießen oder in Zweierpaaren auf dem Roller Lanta Old Town erkunden. Das Mieten eines Rollers kostet übrigens ca. 100 BAT am Tag. Sprit muss man sich unterwegs an “Wegkreuzungen” für 10 BAT / Liter besorgen. Tagtäglicher Spaß und aufregende Abenteuer sind hier gesetzt. Durch viele unzählige Erlebnisse wird der Thailand-Segel-Törn zu einem außergewöhnlichen Trip.
Neben diesen “Ausflügen” sollte aber auch das Segeln im Vordergrund stehen. Das Knotenbinden, das Segelhissen oder das kreieren neuer Gerichte steht auf der Tagesagenda. Hier müssen verschiedene Rollen (Koch, Fenderbeauftragter, Kontrolleur der Signalleuchten und Frischwasserbehälter, Meilenführer und Routenplaner, etc.) verteilt werden. Nur der starke Zusammenhalt in der Crew führt zu perfekten Abläufen.

Inselnightlife & Bars

Auf dem Törn kommt man an viele wunderbare Orte. Doch nicht auf jeder Insel gibt es eine nennenswerte Bar. Dennoch kann man zwei Bars hervorheben. Die “Why Not Bar” auf Ko Lanta und die “Mong Bar” auf Ko Mook. Hier ist ausgelassenes Entspannen im Liegestuhl oder Hängematte und die Sichtung der Abend- und Morgenröte Programm. Natürlich bieten die Bars super leckere Getränke (alkoholisch oder non-alkoholisch).

Last Day in Paradise

Am letzten Segeltag heißt es für alle “Resteverwertung”! Alles was beim Törn übrig blieb, muss – sorry für die Ausdrucksweise – vernichtet werden. Alle Getränke und das ganze Essen werden beim letzten großen Abendmahl auf dem Boot brüder- und schwesterlich geteilt. Neben ausgiebigen Gesprächen werden die unfassbar tollen Momente Revue passiert und dem Skipper ein ordentliches Feedback erteilt. Durch die letzte Aktion (aushändigen des Seemeilenbuchs) hat der Skipper seine letzte Aufgabe hinter sich gebracht und lässt die Crew ihre weiteren Wege gehen. Meistens hängt man nach dem Trip noch einen kurzen Besuch in der Mehrmillionenstadt Bangkok oder in Chang Mai an. Hier lassen sich unter anderem Fahrradtouren (durch die Organisation Co Van Kessel) oder Tempelbesuche durchführen. Anbieten würde sich auch ein Besuch auf der Kao San Road um das sehr spezielle “Local Food” zu kosten. 

Auch bietet sich ein weiterer Erholungstag /-woche in Phuket an. Hier gibt es neben Luxusressorts auch Hotels und günstige Unterkünfte. Neben überfüllten Sandstränden gibt es auch abgelegene Orte die man mit einem TukTuk oder dem Roller anfahren kann um den Thailand-Trip abzuschließen. 

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Einkaufsliste Segeln

Einkaufsliste Segeln

Lebensmittel- und Getränkeplanung für euren Segeltörn

So ein Segeltörn will gut geplant sein. Deine Crew und du wollt einige Tage auf dem Boot verbringen und von irgendwas müsst ihr leben – Luft und vieeel Lieeebe, das beschreibt zwar den Spirit von Join The Crew perfekt, wird wohl aber zum Überleben an Bord leider nicht ganz ausreichen. Es macht daher aus mehreren Gründen Sinn, für den Törneinkauf eine Einkaufsliste zu verwenden.

5 Gründe, warum ihr eine Einkaufsliste vor dem Segeln erstellen solltet

1 – Ihr vergesst nichts
Das ist ganz wichtig, denn in manchen Segelrevieren habt ihr nicht bzw. nur bedingt die Möglichkeit Essen, Getränke und anderen Kram nachzukaufen. Informiert euch am besten vorab bei eurem Skipper.

2 – Jeder will ein Stück vom Kuchen
Normalerweise seid ihr nicht alleine an Bord – zumindest nicht bei uns. Segeln macht hungrig und alle Crew-Mitglieder wollen satt werden. Dafür braucht es i. d. R. schon einiges. Die Einkaufsliste hilft euch dabei, die großen Mengen besser planen zu können.

3 – Allergien, Unverträglichkeiten & Co? Kein Problem!
Habt ihr Allergiker in der Crew oder gibt es irgendwelche Unverträglichkeiten, habt ihr ausreichend Möglichkeiten für die entsprechenden Mitsegler Alternativen festzulegen.

4 – Chaos kostet unnötig Zeit
Ein Einkauf für ca. 9 Personen kann ganz schnell im Durcheinander enden. Ihr habt viele verschiedene Sachen, die ihr kaufen müsst und das auch noch in großen Mengen. Die Einkaufsliste sollte in sinnvolle Bereiche aufgeteilt sein (siehe unser Beispiel), dass ihr nicht wild von A nach B laufen müsst, um etwas zu finden – das wird euch sehr viel Zeit ersparen.

5 – Einer für alle und alle für den Einkauf
Verteilt eure Segel-Einkaufsliste außerdem auf mehrere Zettel, so kann sich jeder Mitsegler um einen Bereich des Einkaufs kümmern und ihr seid schneller mit allem durch…

Wir wollen euch hier eine Basic-Einkaufsliste an die Hand geben. Wenn ihr einen Segeltörn bei uns bucht, erhaltet ihr noch einmal eine separat auf das Revier angepasste Einkaufsliste fürs Segeln.

Einkaufsliste Segeln | Frisches Obst

Einkaufsliste Segeln – Die Basics

Getränke: alkoholisch und nicht alkoholisch
– Mineralwasser still/sprudelig (in 5 l Kanistern, so spart ihr viel Plastik)
– Softgetränke
– Säfte
– Mischgetränke für Long-Drinks z. B. Tonic Water
– Weißwein und/oder Rotwein
– Bier/Radler
– Gin, Wodka, Tequila, Rum etc.
– Kaffee, Espresso (Pulver oder Instant-Kaffee, evtl. an Kaffeefilter denken)
– Tee

Brot & Müsli
– Brot
– Toast
– Baguette
– Brot oder Brötchen zum Aufbacken (hält sich länger)
– Knäckebrot
– Müsli
– Haferflocken

Brotaufstrich süß
– Honig
– Nutella
– Marmelade

Nudeln, Reis & Co
– Nudeln
– Reis
– Couscous
– Quinoa
– Kartoffeln

Konserven
– Tomaten i. d. Dose
– Mais
– Bohnen
– Thunfisch

Snacks
– Chips
– Flips
– Schoki
– Nüsse
– Geile Kekse, wie unser Skipper Steffen sagen würde

Küche & Toilette
– Küchenrolle
– Geschirrtücher (Idealerweise von Zuhause mitnehmen)
– Spüllappen
– Topfschwämme
– Spülmittel (biologisch abbaubar)
– Müllsäcke (große, um Plastik zu sparen)
– langes Küchen-Feuerzeug
– Alufolie
– Backpapier
– Toilettenpapier
– Seife (biologisch abbaubar)

Öle & Gewürze
– Salz
– Pfeffer
– Paprikapulver
– Currypulver
– Gemüsebrühe
– Oregano, Thymian, Rosmarin
– Dill, Schnittlauch
– Chilipulver
– Zucker
– Ketchup
– Senf
– Öl
– Essig

Gemüse
– Tomaten
– Gurken
– Zucchini
– Aubergine
– Zwiebeln
– Paprika
– Karotten
– Salat
– Knoblauch
– Regionales

Obst (⅓ reif, der Rest hart)
– Äpfel
– Bananen
– Kiwis
– Orangen
– Birnen
– Ananas
– Trauben
– Zitronen
– Limetten
– Melonen

Milchprodukte
– Milch
– Joghurt
– Butter
– Quark
– Scheibenkäse
– Frischkäse
– Fetakäse

Fleisch, Fisch & Wurst
– Aufschnitt (Salami, Putenbrust, etc.)
– Hähnchenfleisch
– Rindfleisch
– Fisch

Sonstiges
– Eier
– Wäscheklammern (aus Holz, der Umwelt zuliebe)
– Eiswürfel
– Teelichter/Kerzen/Grablichter (irgendwas windgeschütztes)
– Tupperdosen

Die Einkaufsliste Segeln als PDF mit empfohlenen Mengenangaben zum Ausdrucken.

Da der Einkauf ggf. ein paar Stunden dauern kann, empfehlen wir euch die gekühlten Sachen am Ende einzuladen, sodass die Kühlkette nicht all zu lange unterbrochen wird.

Wie ihr vielleicht jetzt merkt, ist das nicht ganz ohne einen Einkauf für euren Segeltörn zu bewältigen. Es gibt noch ein paar Sachen, die ihr auf jeden Fall bedenken solltet. Die haben wir euch zur Übersichtlichkeit in dem eigenen Artikel 3 Tipps die euch den Einkauf für einen Segeltörn erleichtern festgehalten.

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