5 TIPPS GEGEN SEEKRANKHEIT

Wenn du denkst, dass du die einzige Person bist, der beim Gedanken ans Segeln direkt Bilder in den Kopf schießen, wie du dich kreidebleich über der Rehling entleerst, dann liegst du falsch. Klar, Seekrankheit kann theoretisch jeden erwischen. In der Praxis passiert das allerdings seltener als erwartet – ich hoffe, dass beruhigt dich schon mal etwas. Für alle Fälle haben wir hier trotzdem unsere 5 Tipps gegen Seekrankheit zusammen gestellt.

FRÜHSTÜCKEN IST DIE BESTE MEDIZIN

Bei einer Sache kannst du dir ganz sicher sein: Mit leerem Magen in den Segeltag zu starten bekommt keinem gut. Daher ist dieser Tipp so einfach wie effektiv, nämlich ein ausgewogenes und ordentliches Frühstück zu dir zu nehmen. Dazu gehört bei uns an Bord meistens Brot, Käse, Wurst, Rührei, Obstsalat, Müsli und viele weitere Leckereien. Sei also nicht zu sparsam mit dir und versorge dich mit Energie für den Tag. 

ABLENKEN UND NICHT VERRÜCKT MACHEN

In der Tat gibt es verschiedene Ausprägungen von Seekrankheit. Diese Methode hier ist vor allem zum Vorbeugen oder für ein leicht flaues Gefühl bestens geeignet. Der Kopf spielt eine ganz große Rolle beim Thema Seekrankheit. Je mehr du dich rein steigerst und dir “einredest”, dass du seekrank wirst, desto schneller und heftiger wirst du es auch – so ist das ja bei ganz vielen Sachen. Unser Tipp Nummer eins gegen Seekrankheit ist also, mach dich nicht verrückt und beschäftige dich an Bord. Am besten hilft es, wenn du dich direkt ans Steuer stellst. Dann hast du alles im Blick, kannst die Bewegung des Bootes am besten einschätzen und vor allem kann sich dein Kopf auf etwas sinnvolles konzentrieren. Ein Tipp, der sehr vielen Mitseglern schon geholfen hat.

DEN HORIZONT IM BLICK HABEN

Die simpelste Art Seekrankheit vorzubeugen ist “Nicht unter Deck gehen und den Horizont im Blick behalten”. Seekrankheit entsteht nämlich deswegen, weil das, was man sieht und das, was man spürt, nicht zusammenpasst. So ist es für den Körper besonders schwer einzuordnen, wenn er einen normalen unbewegten Raum von innen sieht, aber das Schwanken eines Bootes spürt. Wenn man hingegen aufs Meer blickt, das Meeresrauschen hört und den Wind in den Haaren spürt, weiß der Körper sofort was los ist und es kommt zu keiner Fehlinterpretation, die zur Übelkeit führt.

INGWER GEHT IMMER GEGEN SEEKRANKHEIT

Wer dann doch nicht komplett darauf vertraut, sich einfach “nur” durch Ablenkung vom seekrank sein zu befreien, dem empfehlen wir Ingwer. Ingwer wird ja bekanntlicher weise die Wirkung nach gesagt, dass er von Übelkeit befreit und man glaubt es vielleicht kaum, aber so ist es auch. Das Schöne ist, Ingwer gibt es in allen möglichen Ausführungen. Du kannst Ingwer einfach roh kauen oder lutschen. Du kannst dir einen Ingwer-Tee aufbrühen oder Ingwer-Wasser trinken. Es gibt sogar Ingwer-Kapseln, die du in jedem gut sortierten Drogeriemarkt kaufen kannst. Ein ganz natürliches Mittel also, dass zum Vorbeugen und leichter bis mittel starker Seekrankheit durchaus ein empfehlenswerter Helfer ist – daher unser Platz 2 der Tipps gegen Seekrankheit. Mitsegler und sogar einige unserer Skipper schwören darauf.

WUNDER-PFLASTER: FÜR DIE HARDCORE-FÄLLE

Wer seinen Körper sehr gut kennt, aus Erfahrung weiß, dass die Seekrankheit mit Sicherheit zuschlagen wird und trotzdem ein Segelboot besteigen will, für den haben wir diesen Tipp gegen Seekrankheit (als aller letzten Ausweg!): verschreibungspflichtige Scopolamin-Pflaster. Es gibt ja allerlei Medikamente und Kaugummis, die man ohne Probleme in der Apotheke besorgen kann (VOMEX, SUPERPEP & wie sie alle heißen). Die solltet ihr auf jeden Fall auch testen, bevor ihr zu diesen Pflastern greift – die sind nämlich nicht ohne. Das Problem bei den oben genannten Medikamenten ist nur leider oft, dass sie sehr müde machen und außer einem gefühlten Dornröschen-Schlaf nicht arg viel Abhilfe schaffen (das ist natürlich bei jedem anders – daher bitte selbst ausprobieren). Die genannten Pflaster kannst du 2-3 Tage hinter dein Ohr kleben. Ganz simpel gesagt sondert dieses Pflaster 24/3 ein Mittel ab, dass die Seekrankheit unterbindet.
Vorteil: Es macht nicht müde & ist absolut effektiv.
Nachteil: Es hat logischerweise andere Nebenwirkungen (vom trockenen Mund über verschwommene Sicht bis hin zu Halluzinationen bei einer Überdosis ist alles möglich).
Falls ihr Interesse an diesem Pflaster habt, müsst ihr euch das Rezept sowieso von einem Arzt holen. Besprecht mit ihm oder ihr am besten noch mal, ob das für euch eine sinnvolle Möglichkeit ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass einige Härtefälle damit schon wunderbare Segeltörns erleben durften. 

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