Windrichtungen beim Segeln

Beim Segeln sind wir natürlich auf den Wind angewiesen, um überhaupt mit unserer Yacht voranzukommen. Je nach Windrichtung müssen die Segel entsprechend eingestellt werden, um schneller oder langsamer und um bestimmte Manöver fahren zu können. Aus genau diesem Grund ist es sinnvoll, die verschiedenen Windrichtungen zu kennen. Grundsätzlich unterscheidet man beim Segeln übrigens zwischen Fahrtwind, der eben bei der Fahrt auf der Yacht entsteht, dem wahren Wind, der Wind der tatsächlich herrscht und dem scheinbaren Wind, eine Mischung aus Fahrt- und wahrem Wind. Wir richten uns beim Segeln immer nach dem letzteren.

Beim Segeln unterscheiden wir, zum einfacheren Verständnis, zwischen 5 verschiedenen Windrichtungen, es gibt aber auch “Zwischenstufen”.

1. Windrichtung beim Segeln: “Im Wind”

Bei der Windrichtung “im Wind” kommt der Wind frontal von vorne – also entgegen der Fahrtrichtung der Yacht. Diese Windrichtung kann man sich mit eigentlich relativ einfach merken: Der Wind prescht dir ordentlich von vorne ins Gesicht und in beiden Ohren pfeift es richtig – voll IM WIND eben. Die Windrichtung “im Wind” hilft dir allerdings nicht viel beim Segeln, denn wenn sich deine Yacht “im Wind” befindet, kommst du nicht voran. Du musst anfangen den Wind zu kreuzen, um die Yacht in Bewegung zu setzen und damit kommen wir schon zu der nächsten Windrichtung…

2. “Am Wind”: Jetzt gehts los!

Wenn die Segel-Windrichtung “am Wind” ist, dann kommt der Wind von schräg vorne. Das Rauschen in den Ohren verlagert sich also von beiden Ohren verstärkt auf dein linkes oder rechtes Ohr. Mit dieser Windrichtung setzen wir unsere Yacht, im Vergleich zu 1. in Bewegung – yeah! Sehr schnell werden wir bei einem “Am Wind”-Kurs zwar nicht, allerdings hat man so die meiste Schräglage. 

Schräglage ist schön und gut, dir geht es aber um Tempo? Kein Problem, da habe ich etwas für dich…

3. Es wird spaßig – Windrichtung “halber Wind”

Schneller als bei dieser Windrichtung werden wir bei keiner anderen segeln können. Rätsel: Beim Halbwind rauscht der Wind nur noch in einem eurer beiden Ohren so richtig – von wo kommt der Wind? Richtig! Die Yacht steht jetzt ca. 90 Grad zum Wind. Dir wird es jetzt doch etwas zu schnell auf der Segelyacht?

4. Segeln mit Windrichtung “Raumwind”

Beim Raumwind kommen wieder beide Ohren mit ins Spiel. Hat es beim Halbwind in deinem rechten Ohr so richtig geschallert, dann verlagert es sich beim Raumwind wieder etwas auf das linke Ohr (oder eben umgekehrt). Der Wind kommt jetzt von schräg hinten – also eigentlich das Gegenstück zum “Am Wind”-Kurs (Punkt 2), nur das du hier im Vergleich noch etwas mehr Fahrt aufnimmst.

5. Last but not least: “Vor dem Wind”

Ihr könnt euch vermutlich schon denken, was jetzt kommt. Die letzte Windrichtung beim Segeln ist “vor dem Wind” und da ihr ja alle gut aufgepasst habt, könnt ihr mir sagen, von wo der Wind kommt. Beide Ohren sind also wieder gefragt, nur diesmal prescht es nicht in euer Gesicht, sondern wirbelt euch die Haare ordentlich ins Gesicht (zumindest bei langen Haaren) – der Wind trifft direkt von hinten auf eure Yacht. Wenn unsere Yacht “vor dem Wind” steht, erreichen wir ohne Zusatzsegel die schlechteste Windausbeute.

Danke an unseren Skipper Steffen, der mir das so wunderbar mit den Ohren näher gebracht hat. Seitdem kann ich mir das mit den Windrichtungen beim Segeln super merken – ich hoffe, dir hilft es auch!

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