Ende November war es soweit. Wir kehrten dem tristen Deutschland den Rücken und tauschten den grauen Himmel gegen die schönsten Blautöne dieses Planeten. Unser Ziel: Die Windwards Islands in der Karibik.

Gleich beim ersten Zusammentreffen im Hafen von Le Marin auf Martinique stand die Vorfreude allen deutlich ins Gesicht geschrieben. Nach kurzem Beschnuppern war schnell klar: Das wird eine klasse Tour!

Als es dann endlich zur langersehnten Besichtigung auf den Katamaran ging, wandelte sich unsere Stimmung schlagartig in blanke Euphorie. Die OUPS übertraf all unsere Erwartungen.

Das ist wirklich UNSER Boot? Ja Mann!!!

Dieser Katamaran der Extraklasse sollte tatsächlich für die nächsten zwei Wochen zu unserer Spielwiese im Paradies werden.

Alleine der Name sorgte sofort für große Erheiterung an Bord und regte zu zahlreichen Wortspielen und Umbenennungsvorschlägen an, worunter auch die zweite Crew der Lady Beatrice in unseren Funksprüchen zu leiden hatte. Namen sollten generell ein großes Thema auf der OUPS werden. Jedes Crewmitglied wurde mit einem individuellen Spitznamen bedacht. So bestand die Besatzung schließlich unter anderem aus Bum Bum Biene, Lulu dem Lukenluder, Rumboy Dirk oder dem Oben-ohne-Offizier.

Nach einer fast schlaflosen Nacht in der Marina von Le Marin ließen wir endlich den überfüllten Hafen hinter uns und gingen auf große Fahrt.

Was dann folgte, waren zwei Wochen wie in Trance: Türkisblaues Meer, unbewohnte Inseln und einsame Buchten, gekrönt von einer unglaublichen Tier- und Pflanzenwelt. Neben atemberaubenden Korallenriffen in den Tobago Keys lösten Begegnungen mit Delphinen und Schildkröten regelrechte Jubelschreie aus und boten Anlass für das ein oder andere spontane Manöver.

Der Wettergott war uns ebenso meist wohl gesonnen. Etwaige monsunartige Regenfälle wurden als willkommene Abwechslung zu der täglichen Portion Salzwasser begrüßt und als zusätzliche Duschmöglichkeit dankend angenommen. Der einzige Wirbelwind der uns tatsächlich ereilte war in Basil‘s Bar auf Mustique. Hier sorgte Cocktail “Hurricane David” dafür, dass bei dem ein oder anderen Crewmitglied die Lichter ausgingen.

Davon abgesehen wurden die dunklen Stunden in der Nacht gut genutzt. Besonders das Bikinideck war bei Hobbyastrologen äußerst begehrt und lud zum gemeinsamen Sternschnuppengucken ein. Bei Feierlichkeiten wurde es schnell auch mal zur Tanzfläche und der Baum zur Limbostange umfunktioniert und konnte somit universell eingesetzt werden.

Inspiriert vom karibischen Flair und der Mentalität taten sich sogar für die Einzelnen ganz neue berufliche Perspektiven auf. Es wurde wild fantasiert und originelle Businesspläne geschmiedet. So riefen beispielsweise der herbe Verlust der einzigen Luftmatratze an Bord ebenso wie der Besuch einer Bucht namens “Petit Bordell” völlig neue Geschäftsideen hervor.

Für alle körperlichen Wehwehchen wurde von der Neuentdeckung des Jahres, dem Starcoiffeur und -masseur Fabrice Fox eine allabendliche SOS-Rot Sprechstunde abgehalten, die sich dank der hohen Sonneneinstrahlung gepaart mit der massiven Leichtsinnigkeit einiger Crewmitglieder zunehmender Beliebtheit erfreute und uns alle im Leid ein Stück näher zusammen brachte.

Für zwei Wochen schien auf einmal alles möglich. Gestrandet im Paradies wurden Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen und eins ist sicher:

Die Zeit auf der OUPS bleibt für uns alle unvergesslich.