An einem trüben Wintertag in Deutschland, surfte ich wie so oft durch das World Wide Web. Auf Facebook las ich von der Join The Crew Kuba Competition. Ganz einfach, Bild teilen und schon war ich in der großen Join The Crew Lostrommel.

…. unzähliges Daumen drücken später – Unfassbar! Ich hatte gewonnen!!

Ein paar Wochen voller Vorfreude später gings Mitte April – endlich – los! Da ich schon ein paar Tage vor dem Törn anreiste, hatte ich noch Zeit Havanna zu besuchen. Die Casa Particular, eine private Unterkunft bei einer kubanischen Familie, hatte ich schon bequem von Deutschland aus gebucht. In Havanna fühlt man sich tatsächlich wie in eine andere Zeit versetzt, museumsreife amerikanische Straßenkreuzer, zerfallene Prachtbauten und die allgegenwärtige Musik a la Buena Vista Social Club, bei der man automatisch mittanzen möchte, alles genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Auch die Besichtigung einer Rumfabrik ließ ich mir nicht nehmen. Die Stadt ist gespickt mit historischen Orten und einen Besuch kann ich jedem nahe legen. Übrigens kann man sich als alleinreisende Frau durchaus sicher in der Stadt bewegen.

Nach zwei Tagen Havanna ging es mit dem Viazul-Bus (dem staatlichen Touristenbus, den man auch am besten von zuhause aus bucht, da es sich etwas schwierig gestaltet einen Internetzugang zu finden) einmal quer durchs Land nach Cienfuegos. Im Yachthafen von Cienfuegos fällt einem sofort das imposante weiße Kolonialgebäude ins Auge und im Hintergrund erstreckt sich das türkisfarbene karibische Meer, das sich bis zum Horizont erstreckt. Nachdem die Crew eingetrudelt war, bezogen wir zusammen mit unserem kubanischen Skipper Jesus unseren Katamaran „Adara“, der für die nächsten 14 Tage unser Zuhause sein würde.

Nachdem die Kojen verteilt waren, machten wir uns gemeinsam an den Creweinkauf im kleinen hafeneigenen Supermarkt, frische Lebensmittel wurden vom Charterunternehmen auf dem Markt besorgt und direkt an den Pier geliefert. Nach einer Nacht im Hafen ging es am nächsten Morgen früh los Richtung Cayo Largo. Die erste Überfahrt sollte auch gleich die längste des gesamten Törns sein.

Dem einen oder anderen wurde es etwas flau in der Magengegend, doch die frische Meeresbrise und das traumhafte klare Wasser ließen dieses Gefühl recht schnell vergessen. Als ich die erste Insel erblickte, konnte ich mein Glück kaum fassen, kilometerlange, menschenleere, puderweiße Sandstrände, strahlend blauer Himmel und schönster Sonnenschein – das Klima: tropische 30 Grad, also rein in den Bikini! Das Meer glitzerte in den schönsten Blautönen, einfach nur himmlisch.

Jesus kennt die Gegend um das Canarreos-Archipel wie seine Westentasche, was einem das Gefühl von Sicherheit gab, wenn man das ein oder andere aufgelaufene Schiffswrack antraf. Und trotz der kleinen Sprachbarriere – Jesus sprach nur wenig Englisch und ich kein Spanisch – konnte man sich verständigen, zumal unser Skipper immer ein Lächeln auf den Lippen hatte.

Die Tage an Bord gestalteten sich sehr relaxed, nach einem reichhaltigen Frühstück brachte uns Jesus jeden Tag an einen anderen traumhaften Ort, wir machten tierische Ausflüge zur Affeninsel, zur Leguaninsel und mehrere Schnorchelstopps an den unzähligen Riffs.

An einem anderen Tag besuchten wir den Natural Pool, eine riesige Sandbank, die sich so weit das Auge reicht, erstreckte, man fühlte sich wie in einer gigantischen türkisfarbenen Badewanne. Von den vielen Stränden die wir besucht haben hat sich mir vor allem der Paradise Beach in den Kopf gebrannt. Stellt euch den weißesten Puderzuckerstrand, das türkiseste Wasser und einen wolkenlosen Himmel von dem die kubanische Sonne brutzelt vor, weit und breit keine Menschenseele, nur wir und unser Boot. Der Name hält was er verspricht – paradiesisch.

Die Nächte waren angenehm mild und in den einsamen Buchten hört man nur das angenehme Rauschen des Meeres, so dass man auch gut an Deck übernachten konnte. Das kann ich jedem nur ans Herz legen, glaubt mir, der Sternenhimmel läd zum Träumen ein.

Die Abende gestalteten sich meist so, dass wir in einer Bucht den Anker auswarfen, mit einem Cuba Libre in der Hand, der nirgends so gut schmeckt wie auf Kuba, im Netz liegend den Sonnenuntergang genossen.

An Jesus, der uns nicht nur sicher durch die Inselwelt steuerte sondern auch noch mit frisch gefangenem und unglaublich lecker zubereitetem Fisch und Hummer verwöhnte, uns Domino spielen und Salsa tanzen beibrachte, werde ich vermutlich immer denken müssen wenn ich Kuba höre.

An zwei Abenden lagen wir in der Marina von Cayo Largo und verbrachten zwei rauschende Nächte auf Freiluft-Partys, wir tanzten, tranken und lachten bis in die Morgenstunden!

Vielen Dank an Join The Crew für diese unvergessliche Reise, mit tollen Erinnerungen und jeder Menge Spaß.

Salut!