Klares Wasser, traumhafte Sandstrände, strahlende Sonne, leckeres Essen – das ist Thailand. Klingt super, oder? Also auf in ein neues Urlaubsabenteuer! Aber was sagt das Radio denn da? Unruhen, Proteste, Ausgehsperren, Notstand und Militärputsch? Will ich da wirklich hin?

Liebe interessierte Matrosen, wir von Join The Crew wissen, dass die Lage in Thailand abschreckend sein kann. Deshalb haben wir euch hier Informationen zusammengestellt, um euch die Lage darzustellen. Ihr könnt also beruhigt sein, denn Phuket und der Andamanensee sind weit vom Krisenherd entfernt. Wir zeigen euch hier die ungeschminkte, aber trotzdem fantastische Schönheit Thailands.

Wie kam es zu den Unruhen?

Die ersten Unruhen gab es schon 2005. Der Hauptgrund hier war das Missfallen der Bevölkerung über die politische Situation im Land. In den folgenden Jahren kam es immer wieder und immer öfter zu Protesten, Aufruhren und Demonstrationen. Es formierten sich mehrere Gruppen – die größten und auffälligsten sind die “Gelbhemden”, die gegen die Regierung sind und die “Rothemden”, die als Regierungsunterstützer gelten.

Zur großen Eskalation der Situation kam es dann 2013, als das umstrittene Amnestiegesetz (das die Beteiligten der Unruhen der letzten Jahre von Strafverfolgung und -vollstreckung ausnimmt) umgeschrieben wurde, so dass auch die politischen und militärischen Spitzen miteingefasst werden. Die Unruhen waren so gravierend, dass das Parlament aufgelöst wurde.

Im Januar 2014 kam es zum sogenannten “Bangkok Shutdown”, bei dem die Protestgruppen versuchten das öffentliche Leben sowie den Verkehr der Hauptstadt lahmzulegen. Wegen der Ausschreitungen wurde bald darauf für 60 Tage der Notstand ausgerufen. Da es aber weiterhin zu Unruhen kam, rief das Militär im Mai 2014 das Kriegsrecht aus. Zwei Monate darauf, im Juli 2014, billigte der thailändische König die Übergangsregierung.

Seit 21. August 2014 ist nun Prayuth Chan-ocha neuer Premierminister.

Warum nun die ganzen Infos?

Beruhigend ist das ja nicht wirklich, wenn man die genauere Situation kennt. Damit wollen wir euch zeigen, wo genau die Unruhen lokalisiert sind – und zwar sind diese hauptsächlich in Bangkok.  

Links von dem Kreis ist unser Segelrevier. Über dem orangenen Pin liegt der Starthafen.

Wo segeln nun wir?

Das Join The Crew Segelrevier geht von Phuket aus in den Andamanensee entlang der Westküste, vorbei an traumhaften Inseln wie Ko Rok, Ko Hong, Ko Lanta, Ko Phi Phi Leh und Buchten wie der Phang Nga Bay und Mai Phai Bay. Wie ihr sehen könnt ist unser Aufenthaltsgebiet rund 1000km vom Hauptkrisenherd entfernt. Dort kam es zwar auch zu Protesten, diese sind aber nie eskaliert und sind seit geraumer Zeit nicht mehr aufgetreten.

Was rät das Auswärtige Amt ?

Laut dem Auswärtigen Amt verläuft das öffentliche Leben wieder normal, Touristen sollen aber wachsam sein sowie immer ein Auge auf die Entwicklungen haben. Der Flughafen Bangkok ist zur Weiterreise nutzbar, es kann aber zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Des Weiteren wird davon abgeraten sich Demonstrationen und Menschenansammlungen anzuschließen.

Und was sagen Einheimische und Touristen, die erst kürzlich in Thailand waren?

Saralee Sittarakul (22), aus Bangkok: „Ich habe mich an die Demonstrationen gewöhnt, fühle mich aber nicht unsicher hier in Bangkok. Die meisten Proteste sind vorbei und die Situation hier hat sich gelegt. Die ausländischen Medien haben die Lage oft schlimmer beschrieben, als sie eigentlich war.“

Vincent Tabuteau (51), unser Vercharterer vor Ort: ”Wir haben eine ganz normale Saison hier. Es gibt keine Störungen durch Demonstrationen bei uns in Phuket. Aber wir können verstehen, wenn Touristen nicht über Bangkok reisen wollen. Dazu gibt es die Möglichkeit über Kuala Lumpur (Malaysia), Hong Kong, Singapur und den Mittleren Osten zu reisen. Am Flughafen von Phuket gibt es keine Probleme und auch kein Militär.”

Mathias Baresel (26), Skipper des Thailandtörns im Februar 2014: “Ich war im Februar Skipper in Thailand. Dort habe ich von den Unruhen nichts mitbekommen. Das Land ist einfach wunderschön. Auf den Inseln gab es, soweit ich weiß, eh keine politischen Proteste.”

Stephanie Brugger (25), Studentin, Austauschsemester in Bangkok: “Wirklich unsicher habe ich mich während meines Aufenthalts in Bangkok nicht gefühlt. Da ich nicht direkt am Krisenherd gewohnt habe, habe ich die ganze Anspannung nicht gespürt. Von den Einheimischen wurde auch immer wieder betont, dass es friedliche Proteste sind. Davon habe ich mich auch selbst überzeugen können, als ich bei einem Festival vor Ort war. Es wurde für einander gekocht und miteinander gegessen.”

Sebastian Seitz (27), Mitsegler Thailandtörn Dezember 2013 / Januar 2014: “Neben dem Törn war ich 2 Tage in Phuket. Während der ganzen Reise habe ich nichts von den Protesten mitbekommen und mich auch sicher gefühlt. Eigentlich habe ich mir dort gar keine Gedanken um die Proteste gemacht.”

Sabine Pochwyt (34), Mitseglerin Thailandtörn Dezember 2013 / Januar 2014: “Während der Reise habe ich von den Protesten nichts mitbekommen. Wir sind jedoch auch nicht über Bangkok angereist. Ich habe das alles erst von Zuhause über die Nachrichten verfolgt. Während des Törns habe ich mich sicher gefühlt. Deshalb würde ich ihn auch sehr weiterempfehlen und vielleicht sogar ein zweites Mal mitkommen.”