AFTER SAIL PARTY? WAS SOLL DAS SEIN?

Jeder, der schon mal mit Join The Crew segeln war weiß, dass das Segeln bei uns zwar sehr präsent an zweiter Stelle steht, die Crew an sich aber das Herzstück eines jeden Törns ausmacht. So haben wir uns 2009 dazu entschlossen, als Abschluss unserer Sommersaison eine Party zu schmeißen, auf der man seine Crews wiedertreffen und neue JTCler kennenlernen kann. So ist aus der anfangs kleinen Party mit 39 Teilnehmern inzwischen ein riesiges Community-Event mit mehreren hundert Leuten geworden.

FÜR DIE UNGEDULDIGEN – OPENING-PARTY 2019

Für die ganz feierwütigen gab es freitags schon eine Opening-Party im Nochtspeicher bzw. in der Nochtwache. Da die Tickets hier immer limitierter sind, traf man sich in noch etwas “kleinerer Runde”. Gefühlt waren großteils langjährige Stammsegler und Skipper am Start, weshalb irgendwie jeder jeden kannte und allgemein eine sehr familiäre Stimmung herrschte. Nach ein paar gemütlichen Drinks im Stehen wurde gegen 23 Uhr die Tanzfläche gestürmt. Unser gemeinsames Ziel: Energie sparen für die große Party am Samstag. Naja, der gute Wille zählt! Am Ende haben wir um 5 Uhr morgens das letzte Lied gespielt und sind mit kurzem Zwischenstopp beim Imbiss ins Bett gefallen.

Der Wecker klingelt in 3 Stunden... Danke dafür!

MIT AUGENRINGEN AN DECK – DIE HAFENRUNDFAHRT

Etwas unausgeschlafen machte ich mich los zur Hafenrundfahrt – ein absolutes Muss in Hamburg. Nachdem ich liebevoll mit Sätzen wie “Hui, du siehst aber müde aus.” begrüßt wurde, teilten wir uns auf 3 Boote auf. Die Fahrt war super interessant und das frühe Aufstehen auf jeden Fall wert. Auch wenn es schon sehr imposant war an den Containerschiffen vorbei zur Elbphilharmonie und in den Wasserstraßen der Speicherstadt zu fahren, so war mein Highlight ganz klar der Bootsführer und seine Storys – der Typ hat scheinabr echt schon alles erlebt! Er erzählte uns von einem Piratenüberfall, den er überlebt hatte und konnte uns einen guten Einblick darin geben, was für Geldmengen am Hamburger Hafen die Besitzer wechseln. So kostet ein Stellplatz pro Tag bis zu 80.000 €, ein Schiffslotse verdient in 7 Stunden bis zu 15.000 € und für eine Schiffschraube kann man auch mal 16.000.000 €  hinlegen – einfach nur abgefahren!

ABRISS AUF DER CAP SAN DIEGO – DIE GROßE PARTY

Nun war es soweit und die  große Party lag nur noch wenige Stunden vor uns – gefeiert werden sollte auf der Cap San Diego, dem größten fahrtüchtigen Museumsschiff der Welt. Und seid euch sicher, die Location war noch imposanter als es eh schon klingt. Der Partybereich erstreckte sich über 3 Etagen plus Lounge und neben der Tanzfläche gab es eine Fotowand und einen Shot-Stand (hier sammelten wir übrigens über 1000 €, die wir an Hilfsorganisationen spendeten). Alles in Allem war es eine sehr wilde Party, auf der man ständig bekannten Gesichtern übern Weg gelaufen ist und auch viele neue Leute kennenlernen konnte. Pünktlich um Mitternacht betrat Dominik die Bühne und hielt seine traditionelle 5-Minuten-Rede. Der abschließende Applaus läutete den Höhepunkt der Party ein und als der DJ ab 2 Uhr auch noch Liedwünsche entgegennahm, war es vollkommen um uns geschehen. Gegen 5 Uhr gingen die letzten Leute vom Boot – aber nicht heim, sondern direkt zur Fischauktionshalle, ein typischer After-Hour-Spot in Hamburg.

#TEAMNOSLEEP – BRUNCHEN IN DER FISCHAUKTIONSHALLE

Ich bin ganz ehrlich, hier war ich raus. Während ich im Bett lag und versuchte ein wenig Schlaf zu finden, erreichten mich jedoch etliche Fotos und Videos von 150 feiernden JTClern, die dem Wochenende die letzte Ehre erwiesen. Einige hatten durchgemacht, die meisten sollen aber wohl ein paar Stunden Schlaf bekomen haben. Hier gab es Live-Musik, Essen und Trinken – und natürlich viele freudige (wenn auch müde) Gesichter.

VOLLKOMMEN AM ENDE

Um 15 Uhr saß ich nun im Forum des Hostels und wartete auf meine Rückfahrt. Da einige in weiser Voraussicht den Late-Check-Out gebucht hatten, kamen auch jetzt noch einige JTCler die Treppe herunter. Manchen fiel man direkt in die Arme, anderen nickte man wohl wissend zu, dass man gestern etwas ganz Besonderes erlebt hatte. Das finale Ende des Wochenendes läuteten Tim und Struppi (Namen zum Schutze der Personen geändert) ein, die um 15:30 Uhr durch die Hostel-Tür wankten, sich zu uns setzten und mit heiserer Stimme verkündeten: “Wow, was für eine Party. Wir waren gerade noch auf der Reeperbahn und den letzten Drink mit dem harten Kern gab es im Goldenen Handschuh.” – hier saß ich eindeutig neben den Siegern der ASP! Es folgten herzliche Umarmung, überschwängliche Danksagungen und leichtfertige Versprechen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. So verließ ich also das Hostel in Richtung ZOB, im Gepäck ein paar Stunden zu wenig Schlaf, ein seichtes Grinsen im Gesicht und vielen neuen Bekanntschaften.

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