„Wenn ich langsamer fahren soll, weil ihr etwas angucken wollt, sagt einfach `Cha Cha`, ja?“, sagt der Taxifahrer als wir alle auf die überdachte Ladefläche seines Pickups klettern und uns vorübergehend von den Sitzkissen der Strandbar verabschieden.
“Cha Cha” heisst “Langsam” auf Thai. So ungefähr könnte man auch unseren Aufenthalt in der Bambus-Bucht und der „Dream Bar“ beschreiben, als ziemlich entspannt. Halb liegend, halb sitzend haben wir hier den Vormittag und den letzten Nachmittag verbracht, weil man an diesem perfekten Strand, in dieser schönen überdachten Bar aus Bambus und bei der windstillen Hitze einfach nicht anders kann, als bei einer frischen Kokosnuss den ganzen Nachmittag auf den Kissen zu liegen, sich ab und zu im Wasser zu erfrischen und mit dem Barkeeper zu plaudern
Er ist in der Bucht aufgewachsen und erzählt wie er früher immer am nahen Südkap der Insel fischen gegangen ist. Früher, als es das Dorf in der Bucht noch gab. Und den namensgebenden Bambuswald. Doch den gibt es seit dem Tsunami von 2004 nicht mehr.
Schön ist die Bucht immer noch, an die zerstörerische Kraft des Tsunamis erinnert heute nichts mehr. Ganz leise und bedächtig rauscht der kaum vorhandene Wind durch die Blätter der Palmen.
„Ja klar, er kenne jemanden der uns über die Insel fahren könne, sagt der Barkeeper, sein Cousin. Eine halbe Stunde später brausen wir über die Bergstraße entlang der Küste in Richtung „Lanta Old Town,“ der kleinen Ortschaft der Insel.
Wir verzichten darauf „Cha Cha“ zu sagen, weil der Fahrtwind die Mittagshitze erträglich macht. Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Steg-Restaurant direkt am Meer bummeln wir durch die Straßen der Ortschaft und besuchen anschließend eine Fischersiedlung, wo wir die selbstgebauten Reusen am Strand begutachten. Die Hunde der Fischer sind verschlafen, aber neugierig genug um dasselbe mit uns zu tun. Auf dem Rückweg kaufen wir noch junge Kokosnüsse von einem Händler am Straßenrand für den Sundowner-Drink an Bord.
Drei Tage sind wir zuvor durch die große Phang Na Bucht östlich der Insel Phuket gesegelt. Durch dieses von Postern und Postkarten berühmte smaragdgrüne milchige Wasser, das so reich an Plankton ist, das es um einen blinkt und glitzert, wenn man hier nachts schwimmen geht. Durch dieses Wasser, das zusammen mit den dutzenden, steil aus ihm aufragenden Felseninseln eine atemberaubende Segelkulisse bietet, sind wir nach Koh Lanta gesegelt und haben beschlossen hier einen Tag länger zu bleiben, für einen Landausflug.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Süden, wo das Wasser immer klarer wird und die knatternden Touristenboote immer weniger werden und wo nachts nur die geisterhaft-grünlich leuchtenden Tintenfisch-Fischerboote, die mit ihrem insektenartigen Gestänge und daran montierten Glühbirnen ihren Fang anlocken am Horizont zu sehen sind.
Es geht zur „Emerald Cave“ von Koh Muk, zu den einsamen Stränden der Koh Rok -Inseln, zur hedonistischen Backpacker-Partyszene der hippen Ko Phi Phi Inseln. Unterwegs schnorcheln wir immer wieder um einzelne steil aufragende Felseninseln, wo unzählige bunte Fischarten, Schwämme und intakte Korallen zu bestaunen sind.
Unzählige scharfe Thai-Gerichte in den kleinen Strandrestaurants, die einigen die Tränen in die Augen treiben und elf Tage nach unserem Aufbruch laufen wir wieder in die Yacht Haven Marina in Phuket ein. „Müde und glücklich,“ wie eine Mitseglerin resümiert.
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