„Liming“: laut Wikipedia ein aus Trinidad & Tobago stammender Begriff für „Rumhängen“. Für uns wird dieses kleine Wort für zwei Wochen zum Lebensgefühl. Der entspannte Rhythmus der Karibik greift sofort auf uns über: Gelimt wird am Strand, mit einem kalten Getränk in der Hand vor dem Kiosk oder einfach im Netz unseres Katamarans „Gaia“.
Nachdem mit den Einkäufen und Einweisungen der stressigste Teil des Törns erledigt ist, sticht unsere kleine Flotille in See. Ab jetzt vergeht die Zeit langsamer und verliert nach und nach ihre Bedeutung. Die ab und zu auftauchende Frage nach der Uhrzeit wird nur noch mit einem Lächeln und einem Schulterzucken beantwortet. Wir segeln solange die Sonne scheint, essen sobald wir Hunger haben und schlafen wenn wir müde sind. Back to the roots, irgendwie.
Schnell sind wir derart tiefenentspannt, dass uns kaum mehr etwas aus der Ruhe bringen kann.
Im Morgengrauen ablegen? – Kein Problem!
Ein Motor hat den Geist aufgegeben? – Zum Glück haben wir noch einen zweiten…
Kurze Flaute? – Na gut, dann gehen wir eben schwimmen!
Von Guadeloupe geht es gen Norden, wo abwechselnd verschlafene Dörfer mit buntbemalten Häusern, azurblaue Buchten, strahlend weiße Strände und raue, wolkenverhangene Vulkanlandschaften auf uns warten. Während die „Gaia“ durch die atlantischen Wellen gleitet, machen wir unsere ersten Angelversuche und begegnen zwei verspielten Buckelwalen, die uns springend und wasserprustend begleiten.
Als nach der ersten Woche die kleine und sehr flache Insel Barbuda wie aus dem Nichts vor uns auftaucht, ist es klar: Wir haben unser Paradies gefunden! 161 km², nur 1400 Einwohner, und so wenig Touristen, dass man sie an einer Hand abzählen kann. Vor uns liegt ein kilometerlanger schneeweißer Sandstrand, hinter uns türkisblaue Unendlichkeit und unter uns erstrecken sich Korallenriffe mit bunten Fischen.
Zwischen dem Segeln, Schnorcheln, Entspannen und Feiern genießen wir unser Seglerleben in vollen Zügen: ob Langustenessen beim Landtag auf Barbuda, gegrilltes Hähnchen nebst Reggae-Klängen am Straßenrand oder Fisch-Barbecue und Rum Punch im Cockpit.
Auf der „Gaia“ treffen neun aufgeschlossene Menschen mit vier unterschiedlichen Nationalitäten aufeinander: eine bunte Mischung und schon sehr bald ein Herz und eine Seele. Aus Sympathie entwickeln sich schnell Freundschaften, die Arbeit im Team klappt wie geschmiert. Schon nach der ersten Woche werden gemeinsame Pläne für den nächsten Törn geschmiedet. Eins ist klar: die Crew der „Liming Gaia“ wird wieder zusammenfinden!
Mehr Bilder vom Törn findest du in unserer Galerie!
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